Neues Konzept umreißt Verkehrssicherheitsarbeit bis 2013

Das neue Verkehrssicherheitskonzept der Landesregierung 2009-2013 „Sicher auf unseren Straßen“ ist am 3.3.2009 vom Kabinett bestätigt worden. Volker Schlotmann, Minister für Verkehr, Bau und Landesentwicklung, hob den integrierten Ansatz des Konzepts hervor: „Alle Aktionen der Verkehrssicherheitsarbeit sind darauf gerichtet, das Zusammenspiel Mensch-Fahrzeug-Straße so sicher wie möglich zu gestalten. Unser Ziel bleibt, das Risiko für Leib und Leben aller Verkehrsteilnehmer trotz steigenden Verkehrsaufkommens zu minimieren und Verkehrsunfälle zu verhindern.“

Innenminister Lorenz Caffier wies darauf hin, dass die Polizei dort vorrangig ihre Verkehrsüberwachung konzentriert, wo es Gefahrenstellen gibt und es zu Unfallhäufungen kommt. Darüber hinaus sind auch die analysierten Unfallzeiten maßgeblich für die zeitliche Durchführung polizeilicher Verkehrsüberwachungsmaßnahmen. „Außerdem setzt die Landespolizei zunehmend auf Anhaltekontrollen, weil dabei einerseits unmittelbar nach dem Verstoß eine polizeiliche Reaktion erfolgt und andererseits komplexe Überprüfungen von Fahrzeugführern und deren Fahrzeuge möglich sind“, so Minister Caffier.

Das Konzept setzt auf die zielgruppenübergreifende Vermittlung von Mobilitätskompetenz. Dazu gehört das Erlernen von Verkehrsregeln ebenso wie der Erwerb von Kenntnissen der Risiken im Straßenverkehr, der fahrphysikalischen Gesetzmäßigkeiten und der menschlichen Leistungsgrenzen. Diese Strategie wird mit bewährten und neuen Einzelprojekten untersetzt. Dazu zählen unter anderem das aktuelle Landesprogramm Schulwegsicherung mit der flankierenden Erzieherinnen-Fortbildung, die schulische Verkehrserziehung, die Radfahrausbildung und das Schülerlotsenprojekt. Wichtig für die Gruppe der jungen Fahrer sind das Fifty-fifty-Taxi-Ticket, Sicherheitstrainings oder Projekte, die auf emotionale Weise das Verhalten der Jugendlichen beeinflussen. Zur Begleitung des demografischen Wandels sind neue Projekte für ältere Verkehrsteilnehmer geplant.

In der Pflicht sahen die Politiker nach wie vor auch die Straßenplaner und -bauer. Ziel seien Verkehrsräume mit größtmöglicher Sicherheit. Dazu gehörten Prüfungen auf Sicherheitsdefizite bereits in der Planungsphase von Straßen, Radwegen und Brücken, die Beseitigung von Unfallschwerpunkten durch bauliche oder verkehrsregelnde Veränderungen sowie Schutzplanken in Alleen und Ortsumgehungen zur Entlastungen der Innenstädte.

Das Ziel der Europäischen Union, die Zahl der Verkehrstoten bis 2010 im Vergleich zum Jahr 2000 zu halbieren, ist für Mecklenburg-Vorpommern zwar erreicht: Im Jahr 2000 kamen 365 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, im Jahr 2008 waren es nach vorläufigen Angaben nur noch 130. Handlungsbedarf bestehe dennoch, so Verkehrsminister Schlotmann: „Jedes Unfallopfer ist eines zuviel. Im Verkehrssicherheitskonzept sprechen wir uns deshalb für die Ausweitung des Alkoholverbots für Fahranfänger auf alle Kraftfahrer aus. Denn Alkohol am Steuer ist eine der häufigsten Unfallursachen.“

Dabei betont Innenminister Lorenz Caffier, dass die Landespolizei nach wie vor komplexe Analysen zu den Ursachen von Straßenverkehrsunfällen und deren Hauptverursachern durchführt. Nach den Hauptunfallursachen richten sich auch die Maßnahmen der Repression und Prävention. Aber auch die Altersgruppen der Fahrzeugführer, die hauptsächlich Unfälle verursachen und deren Verkehrsbeteiligung sind maßgeblich für künftige Strategien bei Verkehrsunfallbekämpfung und Prävention. „Die Verkehrsunfallentwicklung der zurückliegenden Jahre hat bestätigt, dass eine kontinuierliche Bekämpfung der Verkehrsunfälle auf der Grundlage der bisherigen Verkehrssicherheitskonzepte erfolgreich war“, so Minister Caffier. Für eine noch bessere Arbeit der Verkehrsunfallkommissionen beim Erkennen und Beseitigen von Unfallhäufungen solle landesweit eine elektronische Unfalltypen-Steckkarte eingeführt werden.

Abschließend würdigten die Minister die Arbeit aller Akteure der Verkehrssicherheitsarbeit im Land. Sie kündigten an, nach der Hälfte der Laufzeit Bilanz zu ziehen und bei Bedarf weitere Maßnahmen festzulegen.