Neue Statistik zur politisch motivierten Kriminalität in M-V

Können Zahlen lügen?!

„Im Jahre 2017 wurden insgesamt 1417 Straftaten im Bereich der politisch motivierten Kriminalität erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr mit insgesamt 1.762 Fällen ist damit ein deutlicher Rückgang um 345 Delikte oder um 19,6 % zu verzeichnen, der sich mit der geringeren Zahl der Straftaten zur Bundestagswahl 2017 (144 Fälle) im Vergleich zur Landtagswahl 2016 (481 Fälle) für Mecklenburg-Vorpommern erklären lässt…“, heißt es in der Statistik „Straftaten im Bereich der politisch motivierten Kriminalität in M-V“ zum Jahr 2017, vorgestellt am 23.April 2018. Diese ist nun nicht zu verwechseln mit der „Polizeilichen Kriminalitätsstatistik 2017 in M-V“, vorgestellt am 10.April 2018.

112 politisch motivierte Gewaltdelikte

In der aktuellen Statistik vom 23.April 2018 heißt es nun weiter, dass es 2017 in M-V 112 politisch motivierte Gewaltdelikte gab, was einen Zuwachs von vier derartiger Taten im Vergleich zu 2016 bedeutete. Diese verteilen sich auf die fünf Phänomen-Bereiche der „Politisch motivierten Kriminalität“ (PMK) wie folgt „PMK-rechts“ 84 Fälle, „PMK-links“ 11 Fälle, „PMK-religiöse Ideologie“ zwei Fälle, „PMK-ausländische Ideologie“ ein Fall und „PMK-nicht zuzuordnen“ 14 Fälle.

Überraschung…

Offen gesagt, überraschen diese statistischen Zahlen der gemeinen Bürgerin und den gemeinen Bürger in M-V doch etwas. „Maxima Musterfrau“ und „Max Mustermann“ fühlen nämlich etwas anderes – nämlich einen Zuwachs der Kriminalität. Ist es bei der Kriminalität etwa so wie beim Wetter oder den Arbeitsmarktzahlen?! Beim Wetter fühlt sich die „Outdoor“-Temperatur ja ebenfalls erheblich kühler an, als es der „Wetterfrosch“ glaubhaft machen will! Und bei den Arbeitsmarktzahlen weiß man inzwischen ja, dass längst nicht alle real Arbeitssuchenden (Stichworte „berufliche Rehabilitanden“, „SGB II-Empfänger“ und „Ein-Euro-Jobber“) in der offiziellen Statistik auftauchen…

Vor dem Hintergrund des G 20-Gipfels – auch wenn dieser nicht in M-V, sondern in Hamburg stattfand – mit den extremen Gewalttaten der linksradikalen und linksextremen Szene zweifelt die gemeine Bürgerin und der gemeine Bürger an den Zahlen der Kriminalitätsstatistik in M-V…

Was ist aber mit dem hohen Anteil von 14 politisch motivierten Gewaltdelikten, die weder Linken, Rechten noch religiösen Fundamentalisten zugeordnet werden können? Was ist mit den Gewaltdelikten von politischen Aktivisten aus Mecklenburgern und Vorpommern, die ihre Gewalttaten woanders, in anderen Bundesländern und im Ausland, verübten?

Viele Fragen offen

Diese Statistik lässt viele Fragen offen, zumal selbst polizeiliche Meldungen zur Gewalt unter Migranten eine weitaus größere Quantität in den letzten Monaten annahmen… Oder zählen gewaltsame Auseinandersetzungen politisch festgelegter Schiiten und Sunniten untereinander nicht als Gewalttat, nur als Gewalttat ohne politischen und religiösen Hintergrund?

Blick über die aktuelle Statistik hinaus

Mal weg von der Statistik vom 23.April… Plötzlich stehen die vermeintlichen „Rechten“ am Pranger. Wenn diese Gewalttaten gegenüber Personen bzw. Sachwerte begingen, völlig korrekt. Richtig ist es auch, Hakenkreuz-Schmierereien zu ahnen.

Was ist aber mit den „Verherrlichern“ der SED-Diktatur? Während ein Zeichnen des Hakenkreuzes zu Recht unter Strafe gestellt ist, darf weiterhin fröhlich die DDR-Fahne, die Fahne des Mauer- und Stasi-Staates, geschwenkt, sogar Ostalgie-Partys mit FDJ-Blüschen und DDR-Symbolik gefeiert werden. Man möge sich vorstellen, ähnliche Partys würden in HJ-Hemden und SS-Uniformen hierzulande gefeiert werden… Ein Aufschrei ginge durchs Land. So dürfen die Profiteure der DDR weiterhin diesen Unrechtsstaat beschönigen und gleichzeitig – alte Netzwerke funktionieren noch immer – von den neuen kapitalistischen Gegebenheiten profitieren.

… Wie meinte schon der Schriftsteller Erhard Blanck im Hinblick auf Statistiken: „Die Polizei konnte den Verbrecher nicht fassen. Erst die Statistik erfasste ihn.“.

Zahlen lügen zwar nicht, aber man sollte sie eben hinterfragen – gerade im Deutschland des Jahres 2018!

Marko Michels