Neue Sonnenstromfabrik in Wismar eröffnet

Rudolph: Investition für Menschen vor Ort

Am Freitag ist in Wismar die CENTROSOLAR Sonnenstromfabrik GmbH mit einer neuen Produktionsstätte für Solarmodule offiziell eröffnet worden. „Das neue hochautomatisierte Fertigungswerk ist eines der modernsten und größten Deutschlands“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Stefan Rudolph vor Ort. Das Wismarer Unternehmen plant die jährliche Solarmodulproduktion von derzeit 30 MWp (Megawatt Peak – höchstmögliche Leistung) auf 150 MWp bis 2010 zu verfünffachen.

Die Wismarer Sonnenstromfabrik startete im Jahr 2001 als Solara Sonnenstromfabrik GmbH mit der Produktion von Solarmodulen. Im März 2008 erfolgte die Grundsteinlegung für ein neues, hochautomatisiertes Fertigungswerk. Derzeit stellen knapp 300 Mitarbeiter Photovoltaikanlagen für netzgekoppelte und netzferne batteriegekoppelte Anlagen her. „Die Mitarbeiter der CENTROSOLAR Sonnenstromfabrik sind hoch­qualifiziert und besitzen langjährige, intensive und spezialisierte Fertigungserfahrung. Wettbewerbsvorteile werden gesichert, die Produktion wird optimiert, Prozesszeiten werden verkürzt“, sagte Rudolph weiter.

Bis zum Jahr 2010 werden jährlich rund 360 hochqualifizierte und spezialisierte Mitarbeiter Solarmodule im Wert von 400 Millionen Euro herstellen. Dafür ist die Fabrik um vier neue Produktionslinien und 4.000 Quadratmeter Lagerfläche erweitert worden. Insgesamt hat die GmbH die Betriebsstätte auf einer Fläche von 47.000 Quadratmeter errichtet. „Nach der vollen Auslastung der Produktionskapazitäten in zwei Jahren können pro Jahr 70.000 Haushalte mit Solarmodulen versorgt werden. „Das entspräche einer Versorgung von ganz Wismar“, sagte Rudolph.

Rund die Hälfte der Wismarer Erzeugnisse werden exportiert und kommen in ganz Europa zum Einsatz. Der Großteil der Solarmodule, die überwiegend als komplette Anlagen verkauft werden, ist für den Einsatz als Netzverbundanlage bestimmt. Daneben werden auch Module für die autarke Stromversorgung produziert. Mit durchschnittlich 4.000 ausgestatteten Segelbooten und rund 5.000 Wohnmobilen ist CENTROSOLAR mit der Marke Solara europäischer Marktführer im Freizeitmarkt. Aber nicht nur auf  Segelbooten, Wohnmobilen oder Ferienhäuser kommen diese sogenannte Insel-Anlagen zum Einsatz. Wismarer Solarmodule werden auch verwendet für das Tsunami-Frühwarnsystem in Indonesien, Krankenhäuser in Afrika sowie Wetterstationen in der Arktis.

Das Unternehmen will am Standort 24 Millionen Euro investieren. Das Wirtschaftsministerium hat die Erweiterung mit finanziellen Mitteln  aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. „Mit den eingesetzten Mitteln ist auch die Erwartung verbunden, dass damit größtmöglichster Nutzen vor Ort erzielt wird. Die Fördermittel des Landes sind auch eine Investition für die Menschen in der Region“, sagte Rudolph.

„In Mecklenburg-Vorpommern ist ein rasantes Wachstum bei der Nutzung erneuerbarer Energien zu verzeichnen. Erneuerbare Energieträger sind zu einer wichtigen Quelle für die Stromerzeugung im Nordosten geworden“, sagte Rudolph. Mittlerweile werden fast die Hälfte (45 Prozent) des einheimischen Stroms auf der Basis von Wind-, Biogas- sowie Biomasse-, Wasser-, Geo- und Sonnenenergie erzeugt. Ein Drittel der gesamten Stromerzeugung in Mecklenburg-Vorpommern kam 2007 aus Windkraftanlagen. Seit 2000 hat sich der Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch in Mecklenburg-Vorpommern von drei Prozent auf heute knapp 14 Prozent deutlich erhöht.