Neue Buchreihe begründet

Greifswalder Musikwissenschaftler ist Initiator


Dieterich Buxtehude, einer der berühmtesten Organisten des 17. Jahrhunderts in Norddeutschland, beschäftigt die Forschung nicht erst seit dem Jubiläumsjahr 2007, als sein Leben und Werk aus Anlass seines 300. Todestages zum Gegenstand zahlreicher Konferenzen wurde. Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts sind Forscher von seiner Musik fasziniert.

Jetzt hat der Greifswalder Musikwissenschaftler Prof. Dr. Matthias Schneider eine Reihe begründet, die ausschließlich diesem Komponisten gewidmet ist. Die „Buxtehude-Studien“ gibt er im Auftrag der Internationalen Dietrich-Buxtehude-Gesellschaft heraus. Sie bieten ein Forum für alle Forschungen zum Lübecker Marienorganisten – zu Leben und Werk, zu seinem Wirken, der Aufführungspraxis seiner Musik und Vielem mehr. Der erste Band (erschienen im Musikverlag Dr. J.Butz, Bonn) liegt nun vor, weitere sollen folgen.

Die Reihe der Jahrbücher, die wichtigen Komponisten gewidmet sind, ist lang: Bereits seit über 100 Jahren etwa gibt es das Bach-Jahrbuch, später kamen weitere zu Schütz, Mozart und Händel hinzu. Mit den Buxtehude-Studien für den bedeutenden Komponisten von Orgel-, Vokal- und Kammermusik wird nun eine schmerzliche Lücke gefüllt. Gerade in der Forschung zu Persönlichkeiten des Musiklebens spielen solche Buchreihen auch heute eine wesentliche Rolle, ermöglichen sie doch, die Forschungs-, Editions- und Interpretationsgeschichte der Musik dieses Komponisten zu verfolgen und nachzuvollziehen.

Mit der Vielfalt seiner Themen wendet sich die neue Reihe nicht nur an Spezialisten, sondern auch an musikinteressierte Laien, die mehr über Buxtehudes Musik erfahren möchten. Das neue Werk wird der Buxtehude-Forschung Impulse geben und bietet ein Forum für einen nachhaltigen Austausch.

Der vorliegende erste Band enthält Beiträge mehrerer Konferenzen, darunter von dem Vorsitzenden der Buxtehude-Gesellschaft, dem Amsterdamer Organisten und Musikforscher Ton Koopman, sowie von dem berühmten Bachforscher Christoph Wolff, der an der Harvard University (Cambridge) gelehrt hat. Zudem bietet er eine umfassende Buxtehude-Bibliographie sowie Kurzberichte zu aktuellen Projekten rund um den Komponisten.

Herausgeber Matthias Schneider beschäftigt sich seit seiner Dissertation über Buxtehudes Choralfantasien intensiv mit der Tastenmusik des Lübecker Komponisten. Seit 1994 lehrt der Musikwissenschaftler und Organist am Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft der Universität Greifswald und ist seit einigen Jahren Mitglied des Vorstandes der Internationalen Dieterich-Buxtehude-Gesellschaft.

Pressemitteilung / Ernst-Moritz-Arndt-Universität zu Greifswald

Foto/Michels: Ernst-Moritz-Arndt-Universität zu Greifswald.