Neue Arbeitslosenzahlen für M-V vorgestellt

Wieder Rückgang vermeldet – eine Betrachtung

ARGENur begrenzte Aussagekraft haben die offiziellen Zahlen zum Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern zum Juni 2009. So sei nach Angaben des Chefs der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Jürgen Goecke, die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Juni 2008 von 13,5 Prozent auf 13,1 Prozent zurückgegangen.

Berücksichtigt man jedoch die Anzahl der Kurzarbeiter, die Anzahl der Beschäftigten auf dem zweiten Arbeitsmarkt, die Empfänger von „Hartz IV“, die Situation auf den Wadan-Werften in Wismar und in Rostock-Warnemünde nach deren Insolvenz, die unsichere Zukunft des Karstadt-Stammhauses in Wismar oder den negativen wirtschaftlichen Trend bei den maritimen Zulieferbetrieben in M-V erscheint die Lage auf dem Arbeitsmarkt alles andere als positiv.

Hafen WismarHinzu kommen noch Teilzeitkräfte, die gern einen Vollzeitjob hätten, die Absolventen von Qualifizierungsmaßnahmen und „Vorruheständler“, die ebenfalls gern – bei besserer wirtschaftlicher Lage – weiter gearbeitet hätten.

Schätzungen gehen davon aus, dass nahezu jeder zweite Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern, der im arbeitsfähigen Alter ist, in prekären und suboptimalen Arbeitsverhältnissen tätig ist. Zusätzlich ist das geringe Lohn-Niveau in M-V zu berücksichtigen. Ohne soziale staatliche Zusatz-Leistungen oder einen Zweit- sowie Dritt-Job reicht der Lohn in M-V in vielen Bereichen kaum zum Leben.

Des Weiteren: Viele gegenwärtige Firmen-Neugründungen, deren Perspektive ungewiss ist, werden mit exorbitanten öffentlichen Geldern gefördert. Die Politik beweist Aktionismus.

Wird das „große Erwachen“ erst in den kommenden Monaten erfolgen ?!

Marko Michels

F.: BA / MM