Neubrandenburger Lebensmittelexperten und Bäcker entwickeln ein spezielles Menü für Radler

Premiere: Auf der 85 km langen Müritz-Rundfahrt erste große Verkostung

Aktivsportler und leidenschaftliche Radfahrer kennen das Problem. Was essen auf einem Zwischenstopp oder unterwegs, ohne einen vollen Bauch und schwere Beine zu bekommen? Schließlich will mann/frau ja noch ordentlich Kilometer abreißen.

Wirtschafts- und Tourismusminister Jürgen Seidel hat das Neubrandenburger Zentrum für Lebensmitteltechnologie Mecklenburg-Vorpommern (www.neuzlt.de) gebeten, ein Menü für die hiesige Gastronomie, speziell für Radurlauber und einheimische Ausflügler auf dem Drahtesel zu entwickeln.

„Gerade wenn man mit dem Fahrrad längere Strecken fährt, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Bei dem neuartigen Menü wird der Genusswert dabei genauso wichtig sein wie der gesundheitliche Wert. Zur Zusammensetzung ist momentan nur soviel zu verraten: Es enthält die Vitamine C, A, D, E, K“, so Seidel am Dienstag in Schwerin.

Die Grundlage der vollwertigen Mahlzeit im Restaurant oder Gasthof sowie kleinerer Picknickvarianten für unterwegs sind aktuellste ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse; deshalb hat das Neubrandenburger Zentrum für Lebensmitteltechnologie eine enge Kooperation mit der Hochschule Neubrandenburg gesucht. Durch Modifikationsmöglichkeiten der Bestandteile kann das Angebot für alle Preisklassen und Arten der Gastronomie genutzt werden.

Das Menü soll erstmals von den ca. 60 Teilnehmern der traditionellen Müritz-Rundfahrt des Landkreises (Start 10.00 Uhr, Am Amtsbrink 2, 17192 Waren/Müritz) sowie neugierigen Interessenten am Sonnabend, dem 28. Juni 2008, getestet werden. Auf einer größeren Pause der insgesamt 85 km langen Tour werden in Röbel die Radler gemeinsam mit den Neubrandenburger Lebensmittelexperten und dem Wirtschaftsminister gegen 12.30 Uhr zum großen Geschmacks- und Tauglichkeitstest antreten. Anschließend wird das Gericht und das eigens kreierte Radler-Brot nach einem Punktesystem bewertet. Bis dahin soll für die gesunde Speise auf der Basis von regionalen Lebensmitteln auch ein typischer Name gefunden werden. Alle radfahrbegeisterten Bürger sind aufgerufen, sich bis zum 25. Juni mit ihren Vorschlägen zu beteiligen (Stichwort Radler-Menü an presse@wm.mv-regierung.de).

Nach der Auswertung wird interessierten Hoteliers und Gastronomen im Land das entsprechende Rezept für das Radler-Menü zur Verfügung gestellt, welches sie unter Verwendung des neuen Namens ihren Gästen servieren können. Stößt die gesunde Kost auf eine positive Resonanz, ist eine landesweite Vermarktung geplant, um die Vorzüge Mecklenburg-Vorpommerns als ideales Radlerparadies über die Grenzen des Landes noch stärker hervorzuheben.

„Radfahren ist ein Lebensgefühl. Die Fangemeinde wächst von Jahr zu Jahr. Schon jetzt gehören die gesundheitsbewussten Freizeitradler und Naturfreunde zur größten Urlaubergruppe in Mecklenburg-Vorpommern. Durch einen gezielten Ausbau des Radwegenetzes im Land sollen die Bedingungen für Radler weiter verbessert werden“, so Jürgen Seidel. „Wir wollen Radlerland Nummer 1 werden!“

Radfahrland Mecklenburg-Vorpommern – Zahlen, Daten und Fakten

Millionenpotenzial – Die dwif-Consulting GmbH kam 2004 in dem Gutachten „Volkswirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Bedeutung des Radtourismus in MV sowie Marketinganalyse“ zu dem Ergebnis, dass jährlich bis zu 740.000 Radreisen in den Nordosten führen. Hinzu kommt eine Vielzahl von Gästen, die Tagestouren oder kleinere Radausflüge in der Region, in der sie Urlaub machen, durchführen. Nach Angaben des ADFC nutzen 45 Prozent der Deutschen das Rad im Urlaub.

Radlerregionen – MV wird seit Jahren von den ADFC-Mitgliedern zur beliebtesten Radreiseregion Deutschlands gewählt. Die höchste Nachfrage für den Radtourismus in Mecklenburg-Vorpommern ist an der Ostseeküste sowie an der Mecklenburgische Seenplatte zu verzeichnen. Insgesamt konzentrieren sich die Radtouristen auf die sieben Radfernwege und die 21 thematischen Rundwege, insbesondere aber auf den Ostseeküstenradweg und den Mecklenburgischen Seenradweg. Etwa 186 Bett & Bike Betriebe bieten fahrradfreundliche Unterkünfte und Dienstleistungen für Radtouristen in MV an.

Radlerstrecken – MV verfügt über sieben Radfernwege mit einer Länge von ca. 2.300 Kilometer. Hinzu kommen 21 thematische Rundwege mit Längen zwischen 100 und 400 km und insgesamt rund 5.500 km, die durch den Landestourismusverband überregional vermarktet werden. Der Landestourismusverband bietet unter anderem eine interaktive Radtourenplanung im Internet und auf CD an. Mit Hilfe des Freizeitnavigators können alle Radurlauber, die im Besitz eines GPS-Gerätes sind, die Radwanderrouten in ihre Geräte laden und sich dann per Satellit durchs Land leiten lassen.

Förderwege – Die Förderung des weiteren Ausbaus touristischer Radwege ist auf den qualitativen Ausbau der sieben Radfernwege und 21 Rundwege ausgerichtet. Insgesamt wurden nach der Wende bereits mehr als 130 Millionen Euro in das Radwegenetz investiert.