Sendetermin: Freitag, 24. Juni 2011 | 20.15 bis 21.15 Uhr | NDR Fernsehen
Hiddensee – das „Söte Länneken“ – so sagen die Einheimischen. 16,8 Kilometer von einem Inselende zum anderen: vom Dornbusch mit dem Leuchtturm am Norderend bis zum Gellen am Süderend.
Für die einen das romantische Inselparadies, für die anderen nur noch Abglanz vergangener Zeiten. Alte und junge Insulaner, Zugereiste und Zurückgekehrte erzählen: über Ruhe und Stille, was Zeit und Wetter bedeuten auf diesem Flecken Erde zwischen Ostsee und Bodden. Etwa 1000 Einwohner – und jeder kennt jeden. Nur in der Saison ändert sich das, denn alles dreht sich um die Touristen. Die Insel gerät in Hektik.
Vom Streichholz bis zur Couchgarnitur, vom Pflasterstein bis zum Liebesbrief – alles muss mit dem Schiff auf das Eiland. Und umgekehrt müssen Müll und Bauschutt wieder runter – auf das Festland. Die Insellogistik in Vitte ist der zentrale Anlaufpunkt, die wichtigste Schaltzentrale für Gaststätten, Hotels, Einkaufsläden, Handwerksbetriebe und nahezu für jeden Haushalt. Während hier in Eile aus- und umgeladen wird, zieht der Schäfer mit seiner Herde gelassen über den Deich und der junge Komponist Christian Helm sammelt Töne seiner Insel für ein Hiddenseer Klangarchiv.
Im Fischereimuseum von Neuendorf gibt es eine Premiere seiner Klanginstallation. Das Publikum: die alten Fischer. Hiddensee hat seinen ganz eigenen Rhythmus. Die Natur bleibt unbeeindruckt von jeglichem Aktionismus. Sturm, Sonne, Regen, die Küstendynamik lassen sich weder ab- noch umstellen. Das akzeptiert auch Stefan Kreibohm, der Meteorologe von der Wetterstation Hiddensee.