Naturschutz-Großauftrag an Universität Rostock erteilt

Lebensräume von Fisch-Populationen und Meeressäugetieren in Nord- und Ostsee sollen erfasst und charakterisiert werden

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock den Zuschlag für einen Forschungs- und Entwicklungscluster in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands (AWZ) der Nord- und Ostsee erteilt. Der Vertrag beinhaltet die Erarbeitung von Managementplänen zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und der Vogelschutzrichtlinie der EU. Verantwortlicher Projektleiter ist  Prof. Dr. Detlef Czybulka (Department Maritime Systeme). Die Auftragssumme beläuft sich auf rund 1,8 Millionen Euro. Der Auftrag ist bis Oktober 2014 befristet.

In der deutschen AWZ von Nord- und Ostsee sind von der Bundesrepublik Deutschland aufgrund der Verpflichtung aus FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie zehn Natura-2000-Gebiete gemeldet worden: acht FFH-Gebiete und zwei EU-Vogelschutzgebiete. Für letztere bestehen bereits nationale Naturschutzgebietsverordnungen. Im Zuge der Umsetzung der FFH-Richtlinie sind nun auch die acht FFH-Gebiete in der deutschen AWZ bis Anfang 2014 national unter Schutz zu stellen. „Eine verantwortungsvolle Aufgabe und eine Herausforderung auf die wir uns sehr freuen“, sagt Prof. Czybulka.

Zu den Aufgaben gehören die ökologische Charakterisierung der Schutzgebiete, das heißt die Erfassung der Lebensräume und besonderen Biotope von Fisch-Populationen und Meeressäugetieren. Zum Auftrag gehört eine Analyse der aktuellen und potentiellen Eingriffe und Gefährdungen in den Schutzgebieten. Schutzziele müssen eindeutig formuliert und Überwachungs- und Maßnahmenprogramme zu ihrer Umsetzung erarbeitet werden.

Eine besondere Aufgabe ist die Entwicklung von Artmanagementplänen für den Schweinswal jeweils für die gesamte deutsche Nord- und Ostsee. Auf naturwissenschaftlicher Seite wird die Universität Rostock von dem Büro BIOCONSULT Schuchardt & Scholle GbR aus Bremen, dem Forschungs- und Technologiezentrum Westküste der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und dem Institut für aquatische und terrestrische Wildtierforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover unterstützt.

Quelle: Universität Rostock