Naturnahe und gesunde Gartenaktion der Gartenakademie MV am Start

Erste Zertifizierungen „Natur im Garten“ in Mecklenburg-Vorpommern für ökologisches Gärtnern vergeben

Gärten vorbildlich als lebendige Ökosysteme bewirtschaften haben nun die ersten Gartenbesitzer in Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich unter Beweis gestellt: Mit der soeben gestarteten Aktion „Natur im Garten“ der Gartenakademie Mecklenburg-Vorpommern zeichnet am 06. August Minister Till Backhaus 10 naturnah gestaltete Haus- und Kleingärten aus. Das in Deutschland erstmalig eingeführte Gütesiegel soll künftig für ökologisch bewusstes Gärtnern sowie genussvolle Nahrungsmittelproduktion werben und vor allem zum Mitmachen anregen.

Ab sofort können sich Garten- und Parkbesitzer für nachhaltiges Gärtnern um das Gütesiegel „Natur im Garten“ bewerben. Die Pfarrgärten in Rambow und Ribnitz, der Garten der Büdnerei Lehsten, der Kleingarten Fleck an der Müritz und die weiteren sechs ausgezeichneten Gärten beweisen überzeugend, wie biologisch nachhaltiges Gärtnern den gestalteten Naturgarten als Lebensraum fördert. Die ausgezeichneten Gärten beeindruckten insbesondere durch Entwicklung naturnaher Gartenräume, ökologische Gartenprodukte und die engagierte wie fachgerechte Bewirtschaftung des Nutzgartens. Mit gutem Beispiel vorangehen heißt die Devise. Hier zeigt sich wie naturnahes Gärtnern leidenschaftlich und effektiv betrieben werden kann und für Hobbygärtner mit Grundkenntnissen zeitsparend zu bewältigen ist. Jeder der Ausge-zeichneten hat nicht nur einen Ort der Entspannung, Naturbeobachtung und gesun-den Ernährung geschaffen, sondern auch einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen.

Der Weg zur Gartenplakette „Natur im Garten“
Die Gartenakademie MV zertifiziert engagierte Laiengärtner, Profis und öffentliche Träger mit Plakette, wenn sie wesentliche Kriterien ökologischen Gärtnerns beachten und für ästhetisch-regionaltypische Umsetzung sorgen. Wie das biologische Gleich-gewicht im Garten hergestellt ist, wird in einem Punktesystem ermittelt. Zu den Kern-kriterien gehören der Verzicht auf Pestizide, leicht lösliche Mineraldünger und Torf, damit Moorlandschaften erhalten bleiben. Ferner gilt es, Naturgartenelemente zu integrieren, um für heimische Vielfalt und Lebensräume zu sorgen. Insekten, Vögel, Fische und Säugetiere finden in Wildstrauchhecken, Wiesenelementen, Feuchtbio-topen und in wilden Rückzugsbereichen Nahrung und können sich nützlich machen. Ökologisch wertvolle Pflanzen, regionaltypische Laubbäume und Obstgärten tragen ebenso zur Ökobilanz bei wie die ökologische Bewirtschaftung des Nutzgartens: Wer Kompost, Gemüse- und Kräuterbeete anlegt, Regenwasser nutzt, für Nützlingsunter-künfte, umweltfreundliches Material, nährstoffmehrendes Mulchen und für einen lebendigen Boden durch Gründüngung sorgt, der gärtnert mit der Natur und sollte sich um die Gartenplakette „Natur im Garten“ bewerben.

Via Gartentelefon „Natur im Garten“ erhalten Interessierte Informationen zur Garten-plakette und der Aktion „Natur im Garten“: wie sich beispielsweise Struktur- und Artenvielfalt sowie Nährstoffkreisläufe fördern lassen oder welche naturnahen Pflege-tipps sich bewährt haben.

Schaugärten regen zum ökologischen Gärtnern an
Im Schulterschluss tragen das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbrau-cherschutz Mecklenburg-Vorpommern sowie die Landesregierung Niederösterreich mit „Natur im Garten“ zu mehr Biodiversität und Nachhaltigkeit bei. In bewährter Länderkooperation mit Niederösterreich, dem Ursprungsland der Initiative, sollen künftig auch in Mecklenburg-Vorpommern Schau- und Schulungsgärten Einblicke in naturnahes Gärtnern geben.

Im akademieeigenen „Garten von Marihn“ kann jeder gärtnerische und geschmack-liche Kompetenz erlangen und Gartenwelten von ihrer sensorischen, regionaltypi-schen und nahrhaften Seite kennen lernen. Hier am Standort der Gartenakademie MV können sich Hobbygärtner im ersten Schau- und Schulungsgarten Anregungen zum ökologischen Gärtnern holen. Wie Ökologie und Ästhetik kombiniert mit geschmacklicher Vielfalt regionale Gartenparadiese schaffen, sollen künftig zahl-reiche Schaugärten in Mecklenburg-Vorpommern zeigen. Auch hierfür werden Bewerber gesucht, die sich als Naturgärtner sanften Methoden verschrieben haben und ihre Gartenpraxis mit Besuchern teilen wollen. Im Rahmen der Gartenroute Mecklenburg-Vorpommern sollen künftig weitere attraktive Anlagen des nordöstli-chen Gartenlandes entwickelt werden und dem „Garten von Marihn“ als Schau-
garten folgen.

„Natur im Garten“ – Verleihung der ersten Gartenplaketten:
Ribnitz, Pfarrgarten
Völkshagen, Wildkräutererhaltungsgarten
Lindenberg, Hausgarten, Tina Schulz
Rambow, Alter Pfarrhof, Härtefelder/ Hübner (www.pfarrhof-rambow.de)
Neubrandenburg, Kleingarten Wollinsky
Lehsten, Garten der Büdnerei Lehsten (www.buednerei-lehsten.de)
Rumpshagen, Hausgarten Stechern
Groß Lukow, Hausgärten
Marihn, Hausgarten Schwarz
Waren (Müritz), Kleingarten