NaturNah: Inselparadies und Meer – Die Greifswalder Oie

Sendetermin: Dienstag, 9. November 2010 | 18.15 bis 18.45 Uhr | NDR Fernsehen

Sie ist eine der bedeutendsten Vogelfangstationen Europas, und sie ist ein Dorado für Naturliebhaber. Die kleine Insel Greifswalder Oie mitten in der Pommerschen Bucht unweit von Rügen. Für die Reihe NuturNah im NDR Fernsehen am 9. November, 18.15 Uhr, hat Autor Jess Hansen zu allen Jahreszeiten mit einem NDR Kamerateam auf der Greifswalder Oie gedreht.

Besonders im Herbst rasten hier tausende Zugvögel auf dem Weg in ihre südlichen Winterquartiere. Für Mathias Mähler, der im Auftrag des Naturschutzvereins Jordsand seit Jahren die Insel betreut und auf ihr lebt, ist das die aufregendste Zeit. Gemeinsam mit seinem Team beringt er an manchen Tagen bis zu 800 Vögel, dokumentiert Daten wie Lebensalter und Gewicht. Doch auch die anderen Jahreszeiten stellen den jungen Ornithologen fast täglich vor neue Herausforderungen. Im Winter muss Mathias Mähler riesige Mengen Holz hacken, um nicht zu frieren. Sein Haus hat keine Heizung und durch Eisgang ist er oft wochenlang auf der Insel eingeschlossen.
Im Frühjahr und Sommer brüten viele Singvögel im Inselwald, doch deren Bruten sind gerade auf der Oie extrem bedroht. Nirgendwo in Deutschland leben auf so engem Raum so viele Siebenschläfer wie hier. Mehr als 700 der hungrigen Nager verputzen jedes Jahr nahezu die gesamte Singvogelbrut. Da die nachtaktiven Nesträuber unter Naturschutz stehen, darf Mathias Mähler nichts zum Schutz der Singvogelbrut unternehmen.

Zwischen April und Oktober kommen täglich Ausflügler auf die Insel und staunen über die unberührte Natur. Auf der Oie blüht noch die seltene Meerzwiebel, im Inselwald steht massenhaft Bärlauch und an der Steilküste brütet eine Kolonie seltener Uferschwalben. Der „Hüter der Oie“ passt auf, dass die Tagegäste auf den vorgeschrieben Wegen bleiben. Kein Mensch soll der Natur zu nahe kommen, die Insel ist für ihn ein Paradies mitten im Meer.