Nah am Wasser: Sozialministerin lobt „H2O“-Qualität

Der Sommer kann kommen …

MSMit Blick auf die Badewasser-Karte 2009 sagt Manuela Schwesig, Ministerin für Soziales und Gesundheit: „Der Sommer kann kommen!“ In den kommenden Monaten könnten Einheimische und Touristen – wie gewohnt – die 1700 Kilometer lange Ostseeküste und die Seen im Binnenland genießen. „Landesweit gibt es 463 Messstellen“, erklärt Ministerin Schwesig.

„Wie die aus der letztjährigen Saison stammenden Beprobungen zeigen, war die Wasser-Qualität bei 83 Prozent dieser Stellen sehr gut.“ Die diesjährige Badesaison hat am 20. Mai begonnen und läuft bis zum 10. September.

Die Badewasser-Karte 2009 ist die erste, die auf der Grundlage einer neuen EU-Richtlinie erstellt wurde. Wegen der Veränderung sind allerdings Vergleiche mit den Vorjahren kaum noch möglich. In der Vergangenheit war es lediglich darum gegangen, die Qualität des Wassers zu überwachen, um gesundheitliche Risiken auszuschließen.

Künftig wird ein exaktes „Profil“ des Gewässers erstellt. Es listet alle Faktoren auf, die das Badegewässer prägen. Einige Beispiele: Können Schiffe Schmutz einschleppen? Wie groß ist die Gefahr, dass Düngemittel ins Wasser gelangen? Wie modern sind die Kläranlagen?

Gesundheits- und Umweltbehörden arbeiten eng zusammen, um diese Profile zu erstellen, die im Internet veröffentlicht werden. Die Datenbank befindet sich derzeit im Aufbau. Bis 2012 soll sie komplett sein.

Ein weiterer Vorteil der neuen Methode liegt in der Vergleichbarkeit. Weil alle Bundesländer und alle europäischen Länder künftig ihre Badegewässer nach denselben Parametern beurteilen, bekommen die Badenden künftig via Internet wichtige Informationen darüber, wie es um das von ihnen bevorzugte Badegewässers bestellt ist. Außerdem soll vor Ort bessere Aufklärung betrieben werden. Auch hier ein Beispiel: Künftig können Schwimmer, Plantscher und Sonnenanbeter umfassende Informationen über das Gewässer auf einer Infotafel studieren, die die jeweilige Kommune aufstellt.

Alle vier Wochen entnehmen die Gesundheitsämter an jedem Badegewässer Proben (je 250 Milliliter), die das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) dann untersucht. Die Gesundheits-Experten konzentrieren sich darauf, fäkale Verschmutzungen herauszufiltern, die zumeist aus Abwässern stammen. Sie können Krankheiten hervorrufen (Durchfall, Wundinfektionen). Bei der Analyse sucht man gezielt nach zwei Keimen, die als Indikatoren anzeigen, dass mit dem Wasser etwas nicht stimmt – E. coli und Intestinale Enterokokken.

Die gedruckte Badewasser-Karte 2009 spiegelt die Qualität der Badegewässer in der Sommersaison 2008 wider. Die Gesundheitsämter haben insgesamt 2555 Proben entnommen.

Zwei Messstellen waren für einen begrenzten Zeitraum auffällig. Nr. 202 (Barth, Glöwitzer Bucht) bekam ein „schwarzes“ Symbol (=zeitweiliges Badeverbot), weil im September 2008 – also zum Ende der Badesaison – mehrfach Verunreinigungen festgestellt wurden. Die ersten Beprobungen des Jahres 2009 (21. April, 18. Mai) zeigen jedoch, dass es dort zur Zeit keine Probleme gibt. Aktuell wird „Barth, Glöwitzer Bucht“ deshalb mit „blau“ eingestuft (=sehr gut).

Ähnliches gilt für die Messstelle 049 (Keezer See, Thurow). Das „rote“ Symbol (einmalige Überschreitung der Grenzwerte), wie es auf der gedruckten Badewasser-Karte abgebildet ist, wich auf der Grundlage der aktuellen Messungen inzwischen ebenfalls einem „blauen“ Symbol (=sehr gut).

Im Lauf dieses Jahres werden die monatlichen Messungen jeweils in die Profile eingetragen, so dass man immer einen aktuellen Stand der Wasser-Qualität bekommt. Mit Bezug auf die Proben vom 18. Mai bekommen von den 463 Badegewässern 453 die Einstufung „blau“ (=sehr gut), 10 die Einstufung „grün“ (=gut).

Die Internet-Seite mit der Badewasserkarte 2009 ist am heutigen Mittwoch freigeschaltet worden (über: www.sozial-mv.de). Die aktuellen Messdaten erhalten Sie, indem Sie die einzelnen Punkte anklicken.

Foto: Sozialministerium.