Nach der olympischen Ruder-Regatta 2016

Nachgefragt bei der Rostockerin Marie-Louise Dräger

Die olympische Ruder-Regatta 2016 ist längst Historie. 550 Ruderinnen und Ruderer aus 60 Ländern wetteiferten um die Medaillen in den 14 Bootsklassen.

Richtig dominant war keine Nation, da sich immer mehr Länder auf einzelne Bootsklassen spezialisieren. Letztendlich war Großbritannien mit 3 x Gold, 2 x Silber das erfolgreichste Ruder-Land in Rio, gefolgt von Deutschland mit 2 x Gold, 1 x Silber, Neuseeland ebenfalls mit 2 x Gold, 1 x Silber, Australien mit 1 x Gold, 2 x Silber und den Niederlanden mit 1 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze.

Während Großbritannien den vierten Olympiasieg bei den Herren im Achter feierte, jubelten die USA-Achter-Frauen über ihren vierten Olympiasieg in der Sportgeschichte, den dritten – nach 2008 und 2012 – in Folge. Den ersten Olympiasieg im Frauen-Achter für die USA hatte es 1984 gegeben.

Die Siege in den Einer-Wettbewerbe 2016 sicherten sich hingegen Kim Brennan aus Australien bei den Frauen und Mahe Drysdale aus Neuseeland bei den Herren.

… Die Ergebnisse 2016 für den ORC 1956 Rostock

Marie-Louise Dräger (Olympischer Ruder-Club von 1956 Rostock) wurde mit Fini Sturm im leichten Doppelzweier im B-Finale Fünfte und damit Gesamt-Elfte in dieser Bootsklasse. Für Stephan Krüger (Olympischer Ruder-Club von 1956 Rostock) gab es zusammen mit Marcel Hacker im B-Finale mit dem Doppelzweier der Herren den zweiten Rang hinter Australien und damit in der Endabrechnung den achten Rang.

Wie lautet nun Maries persönlicher Rück- und Ausblick?! Welche weiteren Ziele hat sie?

„Bleibe dem Rudersport noch etwas erhalten…“

Frage: Rio liegt schon einige Wochen zurück… Mit Abstand: Was verbindest Du mit Rio 2016?

Marie-Louise Dräger: Neue Freunde, aber das ist dann auch schon alles! Ich war da, habe Erfahrungen gemacht, gute wie auch schlechte. Ich werde daraus meine Lehren ziehen und gestärkt in den Rudersport zurückkommen.

Frage: Von allen erlebten Olympischen Spielen… An welche hast Du die nachhaltigsten Erinnerungen?

Marie-Louise Dräger: Ganz eindeutig Peking. Auch, wenn ich dort eine bittere Pille mit dem 4. Platz schlucken musste, waren dies meine ersten und prägendsten Spiele.

Frage: Inzwischen bist Du ja läuferisch bestens unterwegs, warst Zweite beim Rostocker Frauenlauf und Starterin des neuen Rostocker Laufes „Rostock 10″… Wechselst Du nun vom Rudern zum Laufsport?

Marie-Louise Dräger: Nein, mit Sicherheit nicht. Aber ich überbrücke so gerne meine „Sommerpause“, d.h. in meiner trainingsfreien Zeit *grins*. Ansonsten ergänzt Laufen gut unsere Ausdauertraining. Letztes Sonntag bin ich in meiner alten Heimat in Lübeck zusammen mit meiner Schwester einen Halbmarathon gelaufen. Es macht einfach Spaß bei Volksläufen teilzunehmen, weil man einfach unter vielen Sportverrückten ist.

Frage: Welche Ziele hast Du nun – beruflich, persönlich und beruflich?

Marie-Louise Dräger: Ich mache gerade mein Abschlusspraktikum bei der Polizei ,und sollte im nächsten Monat nach 4 Jahren dann endlich mit meiner Ausbildung im mittleren Polizeidienst fertig sein. Die Arbeit auf dem Polizeirevier mit den Kollegen macht riesig Spaß. Ich habe gewisse Vorstellung, wie ich dies mit dem Training verbinden kann, aber das liegt in der Entscheidungsgewalt der verantwortlichen Personen.

Ich bleibe dem Rudersport noch etwas erhalten. Ich möchte nächstes Jahr zur WM in Florida im Einer an den Start gehen. Das heißt: Ich versuche erneut die nationale Spitze zu erlangen.

Vielen Dank und maximale Erfolge!

Marko Michels