MV-Ruder-Talente spurten um WM-Plätze

Ohne Sportsponsoring aus der Region wäre Teilnahme undenkbar


Im bulgarischen Plovdiv rudern von heute bis Sonntag die besten U23 Talente um den WM-Titel, Podiumsplätze und Topplatzierungen. Mittendrin und voll dabei sind die Ruderrecken aus dem Rostocker Bundesstützpunkt.

DrachenbootsportSN

Zum dritten Mal im Team des Deutschen Ruderverbandes starten Julia Leiding vom Rostocker RC und der Schweriner Finn Knüppel. Bei der letzten U23 WM schrammte die Beiden mit ihren schwarz-rot-goldenen Einteilern am angestrebten Podiumsplatz vorbei.

Die jetzt 21-Jährige Lehramtsstudentin wurde im Doppelzweier Vierte und Finn belohnte sich mit einem Sieg im B-Finale und Gesamtrang 7. „Prognose bleiben in Black Box, denn wir hatten in dieser Saison kaum internationalen Kontakt und eine anstrengende interne Qualifikation um die Rollsitze im DRV-Team.“, hält sich Julia mit Spekulationen zum „Wo platzierst Du dich im A-Finale?“.

Schon der Sprung dorthin wird ein Kraftakt, da die unmittelbare Wettkampfvorbereitung (UWV) nicht unproblematisch verlief. Jetzt, auf dem Weg der Besserung, fängt der Einer wieder an zu rutschen.

„Da schnellt die Motivationskurve wieder in die gewünschten Regionen.“, fiebert sie dem WM-Vorlauf entgegen. Um 11:05 Uhr Ortszeit qualifizieren sich nur die ersten Drei direkt für das Halbfinale. Julias Rivalinnen aus Italien, Kroatien, Schweden und der Schweiz gehen mit der gleichen Option auf den 2000 Meter langen Parcours. „Alles, nichts oder …?“, sieht auch Coach René Burmeister seine Athletin für den Auftakt nicht chancenlos.

In den Flaggschiffen haben sich mit Frauke Hacker und Malte Daberkow (beide ORC) zwei Rostocker Youngster positioniert, die schon mit mehr rechnen als nur mit einem Platz im A-Finale der besten Sechs. Frauke will den „Mädels-Achter“ als Schlagfrau in die Top-Ränge, sprich auf die Medaillenplätze 1 bis 3 führen.

„Sie hat neben den nötigen ruderischen Klasse auch charakterliche Führungsqualitäten und war in den letzten jeweils Bronze in der Erfolgsspur.“, beschreibt der Coach die erst 20-jährige Studentin. ORC-Vereinskollege Malte rückte auf die Bugposition der Männer-Crew. Als GER 2 sorgte sein Achter beim Weltcupfinale in Varese (Italien) für Furore.

„Das Finale gegen die Top-Boote war schon der Hammer.“, erinnert sich Malte an das „Gänsehautfeeling“ danach. Bei der WM in Plovdiv gehört sein Team neben den US-Boys zum engsten Kreis der Gejagten und kreuzt bereits im Vorlauf die Ruder. „Nur der Erstplatzierte erreicht das A-Finale der besten Sechs ohne Umweg und belohnt sich mit rennfreien Zwischenstopps am Freitag und Samstag.“, blickt der ORC-Recke mit etwas Nervosität auf die Rennauslosung.

Ohne den Umweg Hoffnungslauf wird Laura Prieß und ihr ungesteuerter Vierer nicht auskommen, denn mit den schwarzen Kiwis (NZL) und Aussies (AUS) vom anderen Ende der Welt warten Topnationen am Start.

„Da werden wir wohl nur das Startpotential testen, um damit die Akkus nur sehr wenig beanspruchen zu wollen.“, skizziert die CJD-Abiturientin ihren WM-Einstieg. Dass die U23-Anteile in der U23 WM-Flotte so groß sind, verdanken die Athleten und ihr Trainer neben den Vereinsverantwortlichen auch den Rostocker Stadtwerken und der OSPA-Sportstiftung.

„Ohne deren unkompliziertes Engagement im Sponsoring wären viele Aktivitäten auf dem Weg bis zur WM nicht machbar.“, bedankt sich OSP MV Leiter Michael Evers für die nicht selbstverständliche Hilfe. Dass Theo Kessner im WM-Team dabei ist, verdankt er der Förderung durch die Stadtdruckerei Weidner.

Text: Detlef Nuelken, Olympiastützpunkt M-V, Abteilungsleiter Rostock

Foto/Michels: M-V ist ein Land mit großer maritimer Tradition, ob im Segeln, Kanu-Rennsport, Rudern (Wie nun auch mit den Teilnehmern bei der U 23-WM wieder bestätigt wird!), im Seesport, im Tauchsport, im Schwimmen, im Wasserspringen oder im Drachenboot-Sport (Wie hier in Schwerin – Das Drachenbootfestival auf dem Pfaffenteich wird dabei vom 14. bis 16.August 2015 ausgetragen!).