„MV Rauchfrei“: Nichtraucherschutz bleibt wichtiges Thema

Auf der Fachtagung des Aktionsbündnisses „MV Rauchfrei“ am Montag wurde schnell klar, dass Tabakprävention und Nichtraucherschutz weiterhin für Mecklenburg-Vorpommern ein wichtiges Thema bleiben.

 Aktionsbündnis MV Rauchfrei - Referent Prof. Dr. Ulrich JohnBei der Tagung lag das Augenmerk besonders auf dem Rauchverhalten von Frauen, denn diese werden gezielt mit entsprechender Werbung der Tabakindustrie zum Rauchen verführt Von Frauen hören leider weniger mit dem Rauchen auf als unter Männern. In verschiedenen Workshops wurde thematisiert, was in der Prävention verändert werden muss, um dem hohen Anteil der rauchenden Mädchen/Frauen, aber auch der Jungen/Männern entgegenzuwirken.

Es zeigt sich, dass die Präventionsangebote für Jungen und Mädchen sowohl geschlechterspezifisch als auch geschlechtsneutral sein sollten. Zum einen sollten die Jugendlichen die Möglichkeit haben, sich in Jungen -und Mädchengruppen auszutauschen. Zum anderen ist der gemeinsame Austausch wichtig, da häufig Jungen und Mädchen falsche Vorstellungen von Anschauungen des anderen Geschlechts haben. Es wurde einhellig herausgearbeitet, dass Prävention in allen Lebensbereichen stattfinden muss. Eltern sind dabei wichtige Ansprechpartner, aber auch Lehrkräfte, Erzieher u.a. Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen. Dies gilt gleichermaßen für die direkten Präventionsbemühungen als auch für das Vorbildverhalten dieser wichtigen Persönlichkeiten.

Bezüglich der Prävention des Rauchens bei Mädchen wurden besonders geeignete Zeitpunkte für Präventionsangebote aufgezeigt. Z.B wenn ein Mädchen sich die Pille verschreiben lässt, kann auf die gesundheitlichen Folgen von Pille und Rauchen hingewiesen werden. Ein weiterer sensibler Zeitpunkt ist die Schwangerschaft. In beiden Fällen sind neben den Hausärzten die Gynäkologen besonders aufgerufen, sich dieser Thematik verstärkt zu widmen. Doch auch für die Zeit nach der Entbindung ist es wichtig die Rauchfreiheit möglichst fortzusetzen, da nachweislich viele Erkrankungen von Kindern durch Passivrauchen begünstigt werden. Hier sind dann die Pädiater wichtige mögliche Ansprechpartner.

Von der Fachtagung ging auch der Appell an die Politik auf allen Ebenen, die Anstrengungen in der weiteren Umsetzung und auch teilweisen Verstärkung der bestehenden Nichtraucherschutzgesetze nicht nachzulassen. Das zarte Pflänzchen einer ersten Trendwende im Imagewandel des Nichtrauchens als gesünderes Verhalten muss unbedingt gehegt und gepflegt werden.

Ulrich John