MV kooperiert mit Brasilien

Seidel: Kompetenz aus MV ist bei Unternehmen und Hochschulen gefragt

Hochschulen und Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern wollen künftig verstärkt mit der brasilianischen Universität Blumenau kooperieren. Darüber hinaus wird das Umwelttechnik-Netzwerk enviMV mit dem brasilianischen Abfallzweckverband AMVI zusammenarbeiten. „Drei Vereinbarungen sind zwischen den verschiedenen Partnern in Blumenau (Bundesstaat Santa Catarina) unterschrieben worden. Hier sind erste Schritte für längerfristige Kooperationen eingeleitet worden. Unternehmen und Hochschulen aus unserem Land konnten mit ihren spezifischen Kompetenzen vor Ort überzeugen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel am Freitag in Blumenau. Seidel ist seit Sonntag mit einer 45-köpfigen Delegation, davon 25 Unternehmern in Brasilien.

Im Deutschen Haus in Blumenau ist eine Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit zwischen dem brasilianischen Abfallzweckverband AMVI und dem Umwelttechnik-Netzwerk enviMV im Bereich der Abfallwirtschaft unterzeichnet worden. „Ziel der Vereinbarung ist es, mit den Erfahrungen und dem technischen Know-how aus Mecklenburg-Vorpommern das Recycling- und Deponiezentrum Timbo aufzubauen“, sagte Seidel.

Die Universität Blumenau, die Hochschule Neubrandenburg und der Biogasanlagenbauer Archea ME-LE Anlagenbau haben vereinbart künftig im Bereich der Erneuerbare Energien zu kooperieren. „Hier sind vor allem die technologische Sachkenntnis sowie organisatorischen Lösungen von ME-LE gefragt. Darüber hinaus sollen gemeinsame Projekte initiiert werden“, sagte Seidel weiter.

Die Hochschule Neubrandenburg und die Universität Blumenau wollen in den Bereichen Lehre, Kursentwicklung, Studierendenaustausch sowie bei Forschung und Entwicklungsprojekten zusammenarbeiten. Die Universität Blumenau hat bereits Partnerschaften mit Hochschulen aus Mecklenburg-Vorpommern, zum Beispiel mit der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald und der Hochschule Stralsund.

Zudem hat die Wirtschaftsdelegation in Blumenau die Firma Hering, eines der größten Textilbekleidungsunternehmen Brasiliens, besucht. „Die Führung durch das Unternehmen machte mir klar, wie stark die deutsche Kultur hier in dieser Region Blumenau verwurzelt ist. Es sind nicht nur die ersten deutschen Siedler, die 1850 das Gebiet in Besitz nahmen. Es ist die Tradition, die viele Bewohner von Blumenau bis heute bewahren. Diese Schilderungen waren für mich sehr beeindruckend“, sagte Seidel.

Die Delegationsreise, die noch bis zum 7. März andauert, ist neben dem Wirtschaftsministerium von der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg sowie dem Unternehmerverband Vorpommern organisiert worden.