„Muskelarbeit an der Küste“

Mare Balticum Fellowship Programm der Universität Rostock fördert unter dem Thema „Muskelarbeit an der Küste“ die Entwicklung neuer Forschungsideen

Professorin Gabriele Pfitzer erläutert im Workshop die Muskelpräparation (Foto: Universität Rostock / Simone Baltrusch)

Professor Udo Kragl, Prorektor für Forschung und Wissenstransfer der Universität Rostock, hat Elemente zur Förderung der Interdisziplinarität mit Elementen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vereint und zusammen mit der Graduiertenakademie und der Interdisziplinären Fakultät ein neues Förderprogramm auf den Weg gebracht: das „Mare Balticum Fellowship Programm“.

In diesem Jahr wurden in insgesamt 11 Projekten Gastaufenthalte von nationalen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durch Mittel der Universität Rostock gefördert. Dieses Programm ermöglicht es dem wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Rostock, neue Kompetenzen zu erlangen, Netzwerke zu knüpfen und im Wettbewerb um Fördermittel konkurrenzfähiger zu werden. Dabei stehen geisteswissenschaftliche Forschungsaspekte wie „Ethik und Verantwortung im Digitalen Kontext“ genauso im Fokus wie naturwissenschaftliche Themen wie z. B. „Lichtinduzierte Prozesse molekularer Systeme und neuer Materialien“.

Im Rahmen dieses Programms war es Professorin Simone Baltrusch vom Institut für Medizinische Biochemie und Molekularbiologie der Universitätsmedizin Rostock sowie dem Department Leben, Licht & Materie der Universität Rostock möglich, Professorin Gabriele Pfitzer vom Zentrum für Physiologie der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln nach Rostock einzuladen. Unter dem Thema „Muskelarbeit an der Küste“ wurde zwei Monate im Labor „trainiert“.

Susanne Schröder, Masterabsolventin Biologie erlernte von der Expertin für Muskelphysiologie die Präparation und Analyse unterschiedlicher Skelettmuskeln der Maus. Während Muskeln mit schneller Kontraktionsgeschwindigkeit auch schnell ermüden, sind sogenannte langsame Muskeln ausdauernder. Unser Körper braucht beide Typen. Körperliche Belastung aber eben auch Phasen der Inaktivität, wie sie durch Krankheit entstehen können, beeinflussen die Muskelfaserzusammensetzung und damit die Fähigkeiten unserer Muskulatur, Kraft zu entwickeln.

Eine Fehlfunktion der Zelle, wie sie beispielsweise durch eine Mutation im Zell-Genom entstehen kann, nimmt damit Einfluss auf die Zellfunktion und bedingt letztendlich Alterungsprozesse und Krankheiten. Dies ist der Forschungsschwerpunkt von Susanne Schröder. Sie arbeitet mit einem Mausmodell, welches solche Mutationen trägt und konnte zeigen, dass diese Tiere einen veränderten Leberstoffwechsel haben. Mit Hilfe des „Mare Balticum Fellowship Programms“ ist es ihr möglich geworden, nun auch den Einfluss auf den Skelettmuskel zu untersuchen.

Im Rahmen eines mehrtägigen interdisziplinären Workshops hat sie dieses Wissen gemeinsam mit Professorin Gabriele Pfitzer an Forscher anderer Arbeitsgruppen der Universitätsmedizin, der Universität Rostock und dem Leibniz-Institut für Nutztierbiologie, Dummerstorf, weitergegeben. In einer abschließenden Vortragsreihe wurden aktuelle Aspekte zu Muskulatur und Training sowie von Zellfunktionen vorgestellt, die bereits erhobenen Daten diskutiert und gemeinsame Forschungsideen entwickelt.

Pressemitteilung der Universität Rostock