Mitten im Sommerloch

Zwischen Trump, M-V und neuen (alten) Erkenntnissen

Auch in großen Höhen sollte frau/man „ab und zu“ hinunter sehen!, sagte das Sandmännchen dem Politik-Piloten. M.M.

Wir sind in der Tat mitten im Sommerloch. Frankreich ist längst Fußball-Weltmeister und über die deutschen Ex-Weltmeister redet niemand mehr. Bestenfalls über die deutschen Export-Weltmeister.

Die sind nämlich US-Präsident Donald Trump „ein Dorn im Auge“ oder ganz amerikanisch – „ein Dorn im Burger“. Natürlich hat der Donald Recht, was sich die Deutschen zuletzt leisteten, spricht Bände: der Diesel-Skandal, die absurd lange Regierungsbildung aus CDU, CSU und SPD unter Nicht-Führung einer Immer-Noch-Bundeskanzlerin, das gähnend langweilige Gekicke unserer DFB-Protagonisten, die so spielten wie deutsche Beamte anno 2018 arbeiten, die geschönten Statistiken, die heimliche Diätenerhöhungen und dazu die Affen-Hitze.

Auch die geht „irgendwie“ auf das Konto der Deutschen, ähnlich wie der Migranten-Zustrom nach Europa, die EURO-, Europa- oder NATO-Krise. Also im Prinzip sind „die Teutonen“ an allem schuld, was schief läuft auf diesem Planeten.

Trumps miese Laune – nur zu verständlich

Kein Wunder, dass Donald Trump in dieses belgische Dorf, das den Namen „Brüssel“ hat, mit schlechter Laune reiste. Und: Als er dann unsere „aller Angie“ erblickte, na, was war da: Da verlor er die Fassung!

Verständlich. Allein ihre „Teflon-Taktik“ brachte den US-Präsi zur Weißglut. Unsere Frau Bundeskanzlerin ließ wirklich  jedes kritische Wort an sich abperlen. Dabei stimmt es doch, was der Ami sagt: „Wir“ lassen uns das Gas von den Russen kommen, um „uns“ vor eben „diesen Russen“ durch die Amis beschützen zu lassen. Tja, so gehts. Da wirken politisch-physikalische Gesetze, die nur eine promovierte Physikerin wie Frau Merkel erklären kann. Ein amerikanischer Immobilienmakler ist da halt überfordert.

Kein Trump-Bashing mehr

Obwohl man dem Donald Trump insgesamt auch Unrecht tut. Die Kritik, die ihm allerorten nach dem Gipfeltreffen in Helsinki mit Wladimir Putin entgegen schlug, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Erstens hat ihm niemand gesagt, dass diese finnische „Einöde“ Helsinki heißt, zweitens konnte er nicht wissen, dass der Herr ihm gegenüber kein Praktikant aus einem seiner Unternehmen, sondern nur der russische Präsident ist, und drittens gilt für ihn immer noch „America first!“. Ist doch völlig schnuppe, mit wem er sich trifft, Hauptsache er hat eine Agenda, einen Kompaß.

Nur Chaos?

Manche sehen aber nur Chaos, aber so ist es nicht. Im Grunde ist Trump auf Nietzsches Spuren. Der alte Philosoph Nietzsche meinte nämlich schon, dass die Griechen (also „die Amis der Antike“) das Chaos dadurch zu  organisieren lernten, dass sie sich – nach der delphischen Lehre – auf sich selbst, das heißt auf ihre echten Bedürfnisse zurück besannen und die Schein-Bedürfnisse absterben ließen…“

Back to the roots

Genau das macht Trump. Nun gut, das ganz große (wichtige) Chaos mußte er erst selbst schaffen, aber nun ist es da – und Donald Trump trägt es ab.

Im Grunde genommen ist seine Politik doch nur das „Back to the roots“, das unsere grünen Oberlehrer immer so enthusiastisch propagieren.

Und auch Trump will nur das Beste für seine Amerikanerinnen und Amerikaner. Also keine stinkenden Diesel-Kraken auf den Straßen, keine Wassertomaten aus Holland, keine Plastik-Pandas aus China, keine bettelnden Dackel und keine öligen Sardinen. Daher die Handelszölle, damit der ganze fremde Sch… gar nicht erst ins Land kommt. Irgendwann wird der ganze unnütze Plunder aus „Irgendwoher“ entbehrlich und man macht „seine Dinge selbst“. Richtig so.

Und bei uns?

Wir hier in Mecklenburg-Vorpommern klatschen ja schon in die Hände, wenn unser Digital-Minister 100 Haushalte auf Rügen mit schnellem Internet versorgt. Geht es in diesem Tempo weiter, werden vielleicht alle „MeckPommies“ in 100 Jahren sogar „youtube“-Videos anschauen können. Na ja, wenigstens klappt es ja ein bisschen mit den Daten-Autobahnen, mit den „richtigen“ Autobahnen und Straßen allerdings weniger. Siehe A 20 bei Tribsees…

Die Sache mit der „Aufbruchsstimmung“

Dennoch herrscht „Aufbruchsstimmung“ in M-V. Nur: „Was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall!“… Die Leute artikulieren deutlicher ihre Meinung, was zur Folge hat, dass nicht nur alle dem Aufbruch entgegen streben, sondern nicht zuletzt die Zustimmung zu unseren vermeintlichen Volksparteien rapide abnimmt, dass man sogar schon von einer „politischen Magersucht“ sprechen muß.

Kein „Gesundheitsland“ M-V?

Und das im „Gesundheitsland“ M-V. Dabei waren Diäten doch hierzulande nie richtig „in“. Diäten wurden lediglich erhöht – zumeist bei unseren Abgeordneten… Ansonsten galt: „Leute, wir müssen sparen. Schnallt die Gürtel enger!“. Wohl dem, der sich rechtzeitig „Hosenträger“ besorgte!

Wo sind unsere Gewissheiten?

Alle Gewissheiten sind allerdings derzeit verflogen. Die Welt geht den Bach runter, fast so schnell wie der deutsche Fußball. Und: Was titeln unsere Mainstream-Medien? Dass unsere aller Heidi nichts gegen „High Heels“ bei Kindern habe. Bestimmt wieder so eine „Fake News“, die der Sommer-Wind zu uns trug… Und: Wenn nicht? – Sollen doch alle „die Schlurfen“ tragen, die sie wollen. Schon der „olle Preußen-Fritz“ meinte, dass jede/jeder nach seiner Facon selig werden solle… Aber „selig“ geht es in Deutschland schon lange nicht mehr zu.

Nicht mal Margarine wird gegönnt

Keiner gönnt dem anderen mehr die Margarine auf dem Zwieback, dessen Verfallsdatum schon vor drei Monaten abgelaufen ist! Jeder macht, was er will, keiner, was er soll – und das Letztgenannte mit voller Inbrunst! Alle wollen beim gesellschaftlichen Fortschritt vorne mit marschieren, doch nur den Allerwenigsten ist es vergönnt. Viel wird gebaut, aber noch viel mehr leider nur auf Sand. Es fehlen Fundamente, der Überbau! Der Schein trübt das Bewusstsein, das nach drei Flaschen Doppelkorn gar nicht mehr vorhanden ist.

Macht alles nichts. Es ist Sommer-Zeit.

… Ach so, wie ging noch ein alter DDR-Witz? – Warum stand der Mensch in der sozialistischen Gesellschaft im Mittelpunkt? – Damit er von allen Seiten gleichmäßig ausgebeutet werden konnte!

Heute soll es übrigens ähnlich sein, also in der „marktwirtschaftlich-demokratischen“ Gesellschaft.

Marko Michels