Miteinander auf Weihnachten vorbereiten

Kirchengemeinden im Pommerschen und im Mecklenburgischen Kirchenkreis laden zu „Lebendigen Adventskalendern“ ein

Kinder klopfen an die Tür eines „Lebendigen Adventskalenders“. Foto: epd-bild / Thomas Steinbrück / q-ARTus e.V

Am kommenden Sonntag, 3. Dezember, ist der Erste Advent: Die erste Kerze leuchtet dann auf dem geschmückten Adventskranz. Bereits seit dem heutigen Freitag, 1. Dezember, wird jeden Tag bis zum Heiligabend ein Türchen am Adventskalender geöffnet. Eine besondere Form dieses Brauchs ist der „Lebendige Adventskalender“.

Dabei stehen das Miteinander, die Begegnung und das gemeinsame Vorbereiten auf Weihnachten, auf die Ankunft Gottes in der Welt, im Mittelpunkt. Bei den „Lebendigen Adventskalendern“ begegnen sich Menschen vor den geschmückten Fenstern oder Türen verschiedener Gastgebender. Dort wird gemeinsam gesungen, Geschichten oder Gedichte sind zu hören. Oft werden die unterschiedlich gestalteten kleinen Feiern durch das Verteilen weihnachtlichen Backwerks und den Ausschank von Tee oder Glühwein ergänzt.

Adventskalender werden mit Spannung erwartet

Wie in den Vorjahren beteiligen sich wieder zahlreiche Kirchengemeinden im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis und im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg an dieser vorweihnachtlichen Aktion und laden die Menschen zu „Lebendigen Adventskalendern“ ein. Auch die Evangelische Kirchengemeinde Strasburg ist in diesem Jahr wieder dabei.

„Viele Strasburgerinnen und Strasburger freuen sich schon auf die Adventszeit und natürlich auf unseren ‚Lebendigen Adventskalender‘. Ich bin gespannt, was sich in diesem Jahr hinter den vielen Türchen verstecken wird“, sagt Pastor Manfred Hojczyk und wünscht eine gesegnete Adventszeit. Los geht es in Strasburg, abgesehen von den Adventssonntagen, in der Regel um 18 Uhr. Neben Familien und Einzelpersonen laden unter anderem die Evangelische Kita, das städtische Museum, Geschäfte und verschiedene Chöre ein.

Vielfalt der Gastgebenden und jede Menge Musik

Die Evangelische Kirchengemeinde Anklam hat ihr Programm für den „Lebendigen Adventskalender“ unter anderem auf Facebook veröffentlicht. Dort sind die einzelnen Treffpunkte und Stationen zu finden. „Wir haben in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt mit der Aktion ‚Anklam singt‘.

Jeden Freitag laden wir zum gemeinsamen Singen an besonderen Orten ein“, so Pastorin Petra Huse. „Wir starten mit einem großen Mitmach-Konzert am 1. Dezember um 17 Uhr in St. Marien. Die Chöre der St.-Marien-Kantorei und Instrumentalisten laden zum gemeinsamen Singen alter und neuer Advents- und Weihnachtslieder ein.“ Der „Lebendige Adventskalender“ findet täglich von Montag bis Sonnabend um 17 Uhr bei Institutionen, Vereinen und Privatpersonen in Anklam statt. Beteiligt sind neben Anklamer Familien unter anderem die Evangelische Schule, der Demokratiebahnhof, der Bürgermeister und die katholische Gemeinde.

Gemeinschaft und gegenseitige Besuche stehen im Mittelpunkt

Die Evangelischen Kirchengemeinden Ahlbeck und Heringsdorf-Bansin auf der Insel Usedom veranstalten zum sechsten Mal einen „Lebendigen Adventskalender“. Ab heute, 1. Dezember, öffnet sich in den Kaiserbädern an jedem Abend bis Weihnachten meist um 18 Uhr eine Tür. Die teilnehmenden Familien, Hotels, Geschäfte, Schulen, Senioreneinrichtungen und Kliniken haben eine Zahl ins Fenster gehängt, die den entsprechenden Tag anzeigt.

Los geht es heute auf dem Ahlbecker Weihnachtsmarkt. „Sich gegenseitig zu besuchen und miteinander die Adventszeit zu besingen, ist Anliegen dieser Aktion“, sagt Kantor Martin Seimer, der den „Lebendigen Adventskalender“ vor Ort ins Leben gerufen hat und ihn alljährlich organisiert. Bei den verschiedenen Gastgebenden wird mit Gitarrenbegleitung gesungen und es ist eine weihnachtliche Geschichte zu hören. Nach einer guten Viertelstunde klingt das Adventssingen vor der Haustür mit einem Segen aus. Danach gibt es oft noch Weihnachtsgebäck sowie Tee oder Glühwein zum Aufwärmen.

Wie in den Vorjahren ist Martin Seimer meistens dabei und hat auch wieder sein kleines Adventskalender-Tagebuch im Gepäck.

Innehalten in aller Adventsgeschäftigkeit

„Bis zum 21. Dezember öffnen Abend für Abend Menschen und Einrichtungen ihre Türen und ein ,Fenster‘ zum kurzen Innehalten in aller Adventsgeschäftigkeit“, sagt Pastorin Pirina Kittel von der Evangelischen Kirchengemeinde Klütz. „Der Advent beginnt mit seinem besonderen Charme: mit Kerzen und Liedern, mit Zeitnot und Geschäftigkeit. Wie schön ist es, zwischendurch auch mal innezuhalten – deshalb öffnen wir ,alle Jahre wieder‘ unsere ,anderen‘ Adventsfenster.“

Lied und Gebet eröffnen jeweils den Abend, danach hören, sehen oder gestalten die Gäste – je nachdem, was die Einladenden vorbereitet haben. Nach 30 Minuten wird noch gemeinsam gesungen und es gibt ein Segenswort.

Advent im Carport, im Garten oder im Stall

Ungewöhnliche Treffpunkte erwarten Teilnehmende des „Lebendigen Adventskalenders“ in der Evangelischen Kirchengemeinde Prohn vom 4. bis 20. Dezember jeweils um 17 Uhr. „Verschiedenste Institutionen machen mit: das Vorpommernhus in Klausdorf, der Blumenladen Primelpott in Prohn und die Seniorenwohnanlage Prohn, viele Privatpersonen mit interessanten Orten, wie ihrer Wohnung, der Gartensparte, dem Carport oder dem Stall“, kündigt Pastorin Mechthild Karopka an.

„Ein Höhepunkt ist sicher wieder die Tür mit der Nummer 16. Dann findet das Weihnachtskonzert in der Kirche statt.“ Auch in der Evangelischen Kirchengemeinde Beggerow sind im Advent von Montag bis Freitag an geschmückten Fenstern Zahlen des jeweiligen Dezembertages zu finden. Dort öffnet sich dann von 16 bis 18 Uhr die Tür für jedermann. Was dort zu finden ist, bleibt bis dahin, wie bei Adventskalendern üblich, geheim.

Doch die verborgene Überraschung könnte zum Beispiel ein gedeckter Kaffeetisch, ein Spiel, gemeinsames Adventsbasteln oder eine Plätzchenbäckerei sein.

Reichtum adventlicher Veranstaltungen in den Kirchengemeinden

Auch neben den „Lebendigen Adventskalendern“ gibt es in den Kirchengemeinden in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche vorweihnachtliche Angebote und Veranstaltungen. Am ersten Adventssonntag, 3. Dezember, laden die Christophorus-Kirchengemeinde Laage und die Stadt in gewohnter Weise ein zu einem bunten adventlichen Markttreiben in stimmungsvoller Atmosphäre rund um den Pfarrhof und den Ziegenmarkt.

In der Christuskirche der Evangelischen Christus-Kirchengemeinde Greifswald gibt es mit dem rund 30-minütigen „Adventsliedersingen im Kerzenschein“ an den Adventsmittwochabenden, am 6., am 13. und am 20. Dezember, jeweils um 18 Uhr ein offenes Angebot zur Besinnung in der Adventszeit. Es werden nicht nur Lieder gesungen, sondern auch Texte und kleine Geschichten gelesen.

Meist gebe es im Anschluss noch eine kleine lockere Runde bei Tee und Adventsgebäck, so Pastorin Käthe Lange.

Alle sind willkommen! Es folgt eine Auswahl weiterer „Lebendiger Adventskalender“ in den Kirchengemeinden im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis und im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg:

(Die Teilnahme an den Veranstaltungen der „Lebendigen Adventskalender“ ist kostenfrei. Nähere Auskünfte zu den beispielhaft aufgeführten Kalendern sowie zu den einzelnen Gastgebenden und Terminen erteilen die örtlichen Kirchengemeinden.)

Pommerscher Evangelischer Kirchenkreis

Die Evangelische Kirchengemeinde St. Petri Altentreptow veranstaltet einen „Lebendigen Adventskalender“, der am heutigen 1. Dezember mit einem Friedensgebet um 18 Uhr in der St. Petri-Kirche in Altentreptow und einem Saxophonkonzert in der Kirche Lebbin um 19.30 Uhr startet. Treffpunkt während der Adventszeit ist meist um 18.30 Uhr bei verschiedenen Gastgebenden. Anliegen des „Lebendigen Adventskalenders“ seien es, Menschen in der Adventszeit zusammenzubringen und sich gemeinsam auf das Weihnachtsfest vorzubereiten, sodass im Alltagsstress jeden Abend Zeit für ein wenig Besinnlichkeit bleibt, heißt es seitens der Kirchengemeinde.

Am 4. Dezember beginnt in der Evangelischen Kirchengemeinde Brüssow der „Lebendige Adventskalender“. Immer um 18 Uhr an wechselnden Orten laden die Gastgebenden ein. Dazu zählen beispielsweise die Feuerwehr in Menkin, das Kino Brüssow,  eine Likörmanufaktur, das Museum in Brüssow und zahlreiche Familien.

Mit einer Andacht in der Gristower Kirche startet die Evangelische Kirchengemeinde Gristow-Neuenkirchen am heutigen Freitag, 1. Dezember, um 17 Uhr den „Lebendigen Adventskalender“. Der Gospelchor singt zum Auftakt. Bis zum Weihnachtsfest gibt es dann viele Gelegenheiten zu gemeinsamen adventlichen Treffen. In Gristow jeweils um 17 Uhr, in Neuenkirchen um 17.30 Uhr und in Leist und Wackerow jeweils um 18 Uhr. Über die Reihenfolge der Gastgebenden informieren Aushänge in den Schaukästen sowie Handzettel.

Seit einigen Jahren ist es in der Evangelischen Kirchengemeinde Kirch-Baggendorf Tradition, dass Gemeindemitglieder in der Adventszeit ihre Türen an bestimmten Tagen öffnen und zum besinnlichen Beisammensein einladen. „Wir singen Advents-, Weihnachts-, und Winterlieder, je nach Wunsch, und hören Geschichten bei Tee und Essen. Jeder ist willkommen“, sagt Pastor Detlef Huckfeldt. In diesem Jahr sind es sechs Familien, die ihre Türen in der Zeit von 18 bis 20 Uhr öffnen.

Der „Lebendige Adventskalender“ der Evangelischen Kirchengemeinde Lubmin-Wusterhusen lädt dazu ein, in der Adventszeit inne zu halten, die Fenster zu betrachten, die sich in der Gemeinde „öffnen“ und einander zu begegnen. Los geht es immer um 17.30 Uhr bei den jeweiligen Gastgebenden, außer an den Adventssonntagen. Es gibt Adventliches für die Ohren sowie Plätzchen, heißen Tee oder Glühwein für den Gaumen. Teilnehmende sollten eine Tasse dabei haben und einen Moment Zeit für Begegnungen und Gespräche. Das Zusammensein am Adventsfenster wird immer mit dem Kanon „Mache Dich auf und werde Licht…“ beendet.

Die Evangelische Kirchengemeinde Nord-Rügen lädt herzlich zu gemeinsamen und besinnlichen Adventsabenden ein. An wechselnden Orten geht es in der Adventszeit an den meisten Tagen jeweils um 17.30 Uhr los. Familien, Geschäfte oder Institutionen öffnen ihre Vorgärten oder Flurtüren für ungefähr 20 Minuten, um die Adventszeit gemeinsam mit interessierten Besuchenden adventlich zu begehen. Im Mittelpunkt steht die besinnliche Gemeinsamkeit im Advent, befördert beispielsweise durch ein gemeinsam gesungenes Lied, eine musikalische Darbietung, ein Gedicht, eine Geschichte, frische Plätzchen oder heißen Punsch. Außerdem lädt die Kirchengemeinde am Dritten Advent, Sonntag, 17. Dezember, ab 10.30 Uhr zum Wittower Weihnachtsmarkt an der St.-Georg-Kirche in Wiek ein.

Die Evangelische Kirchengemeinde Ueckermünde-Liepgarten lädt in der Adventszeit meist um 18 Uhr zum „Lebendigen Adventskalender“ ein. Treffpunkt sind dann geschmückte Fenster oder eine adventlich gestaltete Tür. „In der Adventszeit zusammenkommen, 30 Minuten singen, einer Geschichte oder einem Gedicht lauschen, bei Tee und Glühwein erzählen“, so beschreibt die Kirchengemeinde die Zusammenkünfte. Teilnehmende werden gebeten, für die heißen Getränke eine Tasse und zum Lesen der Liedtexte eine Taschenlampe mitzubringen.

In der Evangelischen Kirchengemeinde Greifswald Wieck-Eldena gibt es jeden Abend in der Adventszeit, außer sonntags, jeweils um 18 Uhr in Wieck, Eldena oder Ladebow einen Treffpunkt im Rahmen des „Lebendigen Adventskalenders“.

Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Mecklenburg

Seit 2011 gestaltet die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Brüel den „Lebendigen Adventskalender“ in der mecklenburgischen Kleinstadt und begründete damit eine Tradition. In diesem Jahr laden erneut Brüeler Familien, Unternehmer, aber ebenso die Bibliothek oder die Feuerwehr zu sich ein. Am Heiligabend, 24. Dezember, öffnet sich dann eine der größten Türen der Stadt: die der Brüeler Kirche.

Zum ersten Mal veranstalten die Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinden Dömitz und Neu Kaliß den „Lebendigen Adventskalender“. An jedem Abend um 18 Uhr im Advent öffnet sich eine Tür in Dömitz oder Umgebung. 24 Gastgebende stimmen mit ihrer offenen Tür Besuchende auf Weihnachten ein. Dabei soll Zeit sein für nette Gespräche, Entspannung und Geselligkeit, sagt Pastorin Inga Millon. Gastgebende sind zum Beispiel das Yoga Studio, das Pfarrhaus oder die Bücherstube in Neu Kaliß. Eine Schneeflocke im Fenster oder an der Tür weist übrigens den Weg zu den einzelnen Türen.

In der Regel um 17 Uhr lädt die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Feldberg zum „Lebendigen Adventskalender“ ein. Erster Treffpunkt ist am morgigen Sonnabend, 2. Dezember, um 17 Uhr im Marienhaus in der Bruchstraße 20. Am Montag, 4. Dezember, spielt um 18.30 Uhr der Posaunenchor in Schlicht.

Gemeinsam mit Familien aus dem Ort lädt die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Neukloster dazu ein, die Türen des Adventskalenders jeweils um 18 Uhr mit heiteren, musikalischen und (be)sinnlichen Angeboten an verschieden Orten zu öffnen. Los geht es am Ersten Advent in der Bergstraße 27. Treffpunkte sind bis Heiligabend beispielsweise das Pfarrhaus in der Kirchenstraße 2 am 6. Dezember, das Galerie Café in der Hauptstraße 7 am 13. Dezember, der Klosterverein an der evangelischen Kirche am 14. Dezember und am 15. Dezember An der alten Mühle 2 oder am 21. Dezember die katholische Gemeinde in der Eichenholzstraße 16a.

Jeweils um 17 Uhr am Freitag und Sonnabend und an unterschiedlichen Orten lädt die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Schwaan ein. Start ist am Sonnabend, 2. Dezember, bei Elektro Diemer am Markt. Am Sonntag, 10. Dezember, wird bereits um 16 Uhr zum Weihnachtssingen in die Kirche Groß Grenz eingeladen. Der Verein „Bürger für Schwaan“ lädt am 15. Dezember in die Begegnungsstätte ein.

BU: Kinder klopfen an die Tür eines „Lebendigen Adventskalenders“. Foto: epd-bild / Thomas Steinbrück / q-ARTus e.V

Sebastian Kühl, Pressesprecher und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit, Pommerscher-Evangelischer Kirchenkreis