Mit Gala-Vorstellung zurück in die zweite Handball-Bundesliga

Jubel und Freudentränen bei der TSG Wismar

TSGTSGDie TSG Wismar ist wieder da. Da, wo sie nach eigenem Selbstverständnis und vor dem Hintergrund einer großen Tradition im Frauen-Handballsport auch hingehört: in der Bundesliga.

Rannen nach dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga 2008 noch die Tränen der Enttäuschung, so liefen jetzt – nach dem letzten Spiel der Saison gegen Neubrandenburg zu Hause – die Freudentränen.

TSGTSGMit einer großen Party im Foyer der Sporthalle an der Bürgermeister-Haupt-Strasse wurde im Beisein der Fans, Sponsoren und viel Prominenz, darunter Bürgermeisterin Dr.Rosemarie Wilcken, kräftig gefeiert. So gab es beste Musik vom DJ, Freibier und Caipirinha und selbst gebackenen Kuchen der TSG-Spielerinnen. Die Kuchen aller Spielerinnen waren geschmacklich sehr gut, hätten wohl beim „Perfekten Promi-Dinner“ Noten von 8-10 erreicht, dagegen waren einige Spiele der Regionalliga-Saison 2008/09 alles andere als „schmackhaft“.

Die deutlichen Niederlagen gegen Buxtehude II dämpften die Euphorie – auch viele knappe Siege oder zwar sieegreiche, aber wenig überzeugende Begegnungen prägten die Spielzeit für die TSG. Deshalb wurde man auch nicht wie erhofft Meister in der Regionalliga-Nordost, sondern „nur“ Vize …

TSGTSGIm letzten Spiel boten die Hanseatinnen aber eine Gala-Vorstellung, traten so auf, als wollte man sich den Frust aus der Seele spielen. Die jungen Damen der SV 1950 Neubrandenburg, die in der „Vier-Tore-Stadt“ (32:33-Niederlage der Neubrandenburgerinnen) die TSG-Damen fast an den Rand einer Niederlage brachten, wurden förmlich überrollt.

TSGTSGLediglich in der Anfangsphase, in den ersten zehn Minuten, agierte die TSG äußerst nervös, sah sich bis zur 8.Minute gar mit 3:5 im Hintertreffen. Noch in der 12.Minute stand es 6:6. Doch dann drehten die Mädel um Mannschaftskapitän Franca Kühne auf, zogen auf 12:6 davon und setzten sich bis zur Halbzeitpause auf 23:9 ab.

Auch in der 2.Halbzeit dominierte die TSG nach Belieben, agierte wie in einem Trainingsspiel und ließ sich bereits von den Fans auf den Rängen feiern.

TSGTSGAm Ende stand es 42:20 – ein klares und verdientes Resultat für die TSG Wismar, die mit diesem grandiosen Sieg vom Spiel-Parkett zur Handball-Party ins Hallen-Foyer wechselte.
Und dort gab es dann viel Jubel, viele Umarmungen, zahlreiche Freuden-Tränen und den obligatorischen Aufstiegspokal.
Bis Mitternacht ging es dann feucht-fröhlich in die zweite Bundesliga …

„Freuen uns auf die zweite Bundesliga !“

TSG-Mannschaftskapitän Franca Kühne unmittelbar nach dem Spiel gegen Neubrandenburg am 25.April 2009

Frage: Die Saison ist beendet, der Aufstieg gesichert, die Meisterschaft aber in der Regionalliga allerdings nicht. Wie lautet Ihr Resümee als Mannschaftskapitän, Franca ?

TSGFranca Kühne: Es war eine insgesamt schwierige Saison, in der es viele „Aufs“ und „Abs“ gab. Einige Spiele, wie gegen Owschlag, waren schon gut, andere, wie die gegen Buxtehude, eher schlecht. Letztendlich freuen wir uns aber, dass wir sofort in die zweite Bundesliga zurückkehrten und wollen nun dort bestehen.

Frage: Zu den schwankenden Leistungen in der Saison: Sind sie darauf zurückzuführen, dass man sich gegen vermeintlich schwächere Gegnerinnen nicht so stark motivieren kann ?

Franca Kühne: Doch, wir waren in jedem Spiel sehr motiviert und wollten immer die bestmögliche Leistung abrufen. Nur mitunter ist es so dass man gegen Teams, die ein nicht so starkes spielerisches Niveau haben, auch entsprechend schlechter spielst

Frage. Bei den beiden Niederlagen der Saison gegen Buxtehude II: War es da eine „Kopf-Frage“, dass man sich zweimal relativ deutlich bezwingen ließ ?

TSGTSGFranca Kühne: „Buxte“ ist für uns ein Gegner, der uns nicht sonderlich liegt. Wir hätten ohnehin nie dominieren können, haben aber auch zu viele Chancen ausgelassen. Am letzten Wochenende, bei der Auswärtspartie in Buxtehude, kam der psychologische Faktor hinzu. Man hatte nicht mehr den großen Druck und deshalb haben wir anscheinend laxer, zu lax, gespielt. Allerdings waren wir auch in Buxtehude nicht übermotiviert.

Frage: Wie beurteilen Sie Ihre Einsätze 2008/09 persönlich ?

TSGFranca Kühne: Es gab auch für mich Spiele, die alles andere als optimal liefen – aber ich hatte auch Partien, in denen alles klappte. Es war ein Mix mit positiven und negativen Gefühlen …
Jetzt aber freue ich mich auf die nächste Saison in der zweiten Bundesliga ! Ohne die treuen Fans, die Sponsoren, unsere Familien, die vielen Unterstützer und insbesondere unsere Trainerin Diana Sperling wäre das nicht möglich gewesen !

M.Michels

TSGTSG-Wismar vs. SV 1950 Neubrandenburg

42:20 (23:9)

TSGBeste TSG-Torjägerinnen in der ersten Halbzeit: Franca Kühne – 5 / Stefanie Kohsmann – 4 / Steffi Laas und Ludmilla Yermachek je 3 / Susann Tolksdorf, Jessica Oldenburg und Jenny Kehl je 2 / Mascha Bratenkowa und Daniela Ernst je 1

Beste TSG-Torjägerinnen in der zweiten Halbzeit: Anne Herrmann – 5 / Susanne Möller – 4 / Katerina Kucerova, Steffi Laas, Jessica Oldenburg und Daniela Ernst je 2 / Eva-Maria Kollecker und Susann Tolksdorf je 1

TSGSieben-Meter: TSG 1 (verwandelt) / Neubrandenburg 4 (2 verwandelt)

TSGTSGZwei-Minuten-Strafen: TSG 0 / Neubrandenburg 1

Tabellenplatz der TSG in der Regionalliga-Nordost/Abschlußtabelle 2008/09: 2.TSG Wismar – 26 Spiele – 46:6 Punkte – 771:574 Tore

F.: M.M. (18) / TSG (1)