Auch 2011 hoffen wieder viele Mecklenburger mit Glücksspiel ihre Finanzlage zu verbessern
Bei kleinem Einsatz einen möglichst großen Gewinn zu erhalten, das ist stets die Hoffnung der Lottospieler. So begann die mecklenburg-vorpommersche Spielgemeinde gleich zu Beginn des neuen Jahres den Versuch durch die Glücksrakete (eine Endzahllotterie von LOTTO Mecklenburg-Vorpommern) den erhofften Geldsegen zu erlangen. Und bei der gestrigen Ziehung konnte wieder ein Hauptgewinn von 250.000 Euro sowie ein Mittelklassewagen gewonnen werden.
Doch wer spielt, kann auch schnell enttäuscht werden, so beträgt die Chance auf den Hauptgewinn lediglich 1:900.000, wogegen die Wahrscheinlichkeit bei einem Autounfall zu sterben deutlich größer ist. Diese beträgt nämlich 1:10.000
In der menschlichen Psyche überwiegt dennoch die Hoffnung auf ein positives Ereignis. Oft in einem realitätsfernen Verhältnis. Des Weiteren suggeriert das „Knapp-daneben-Phänomen“ („near miss-phenomenon“) dem Spieler der Gewinn rücke mit der Anzahl der Spiele stetig näher. Aber wie es so schön heißt: die Hoffnung stirbt zuletzt.
Nach einer 2008 durchgeführten bundesweiten Repräsentativbefragung durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nahmen rund 36 Prozent der Deutschen an den Zahlenlotterien teil. Außerdem sei anhand der Ergebnisse das Glücksspielverhalten von rund 0,2 % der Befragten als äußerst kritisch einzustufen, bei diesem Personenkreis läge somit eine Glücksspielsucht vor. Umgerechnet auf die Bevölkerung ist damit von etwa 100.000 Glücksspielsüchtigen auszugehen.
Der eigentliche Gewinner beim Lotto ist aber vorrangig der Bund. So teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit, dass die Einnahmen der Länder im Jahr 2010 durch Glücksspiele voraussichtlich 3,3 Milliarden Euro betrügen. Hauptquellen seien dabei die Lotteriesteuer mit 1,5 Milliarden Euro und die Gewinnablieferung des Zahlenlottos beziehungsweise Fußballtotos mit insgesamt 1,1 Milliarden Euro. Die Abgaben der Spielbanken und die Gewinnablieferung der Lotterien würden zusätzlich jeweils 0,3 Milliarden Euro in die Kassen der Länder bringen.
Beim Lotto in Deutschland werden nach dem Totalisatorprinzip die Hälfte der Einnahmen an die Gewinner ausgezahlt, das heißt, die Ausschüttungsquote (der Betrag, auf den die Spieler spekulieren) beträgt 50 Prozent. 23 Prozent werden vom Fiskus als Konzessionsabgabe zweckgebunden vereinnahmt und 16,7 Prozent gehen als Lotteriesteuer in den allgemeinen Länderetat. 7,5 Prozent gehen an die Annahmestellen als Provision und 2,8 Prozent werden für die Verwaltung und als Einnahme für die Lottogesellschaften einbehalten.
von Patrick Dettmann