Ministerpräsident überreicht hohe Orden an verdienstvolle Bürger

Peter Braun, Sybill Moß, Renate Reymann und Wolfgang Strohhäcker und Harald Reuter in Schwerin geehrt

Ministerpräsident Erwin Sellering überreichte im Namen des Bundespräsidenten am heutigen Montag, um 13.00 Uhr in der Schweriner Staatskanzlei an Peter Braun, Sybill Moß, Renate Reymann und Wolfgang Strohhäcker das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und an Harald Reuter die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Mit außerordentlichem Engagement setzt sich Peter Braun, Jahrgang 1950, aus Burg Stargard für die Interessen von Menschen mit Beeinträchtigungen ein. Sein Ziel ist es, dass jeder gleichberechtigt am Leben in der Gesellschaft teilnehmen kann. Selbst auf einen Rollstuhl angewiesen, weiß Herr Braun, welche Herausforderungen sich täglich stellen. Er hat sich als Vorsitzender des Stargarder Behindertenverbandes seit dessen Gründung 1992 und als Vorstandsmitglied im Landesverband des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes sehr kompetent und erfolgreich engagiert. Die Entwicklung und Ausgestaltung des Beratungs- und Betreuungsnetzes in der Stadt und in der Umgebung gehen maßgeblich auf sein Wirken zurück. Neben ambulanten Diensten werden u.a. auch Seminare und Kulturveranstaltungen für Behinderte und Senioren angeboten. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass die Ostseeland Verkehrs GmbH mit verschiedenen Behindertenverbänden eine Vereinbarung über die barrierefreie Gestaltung von Fahrzeugen, Informationssystemen und Haltestellen geschlossen hat. „An der Gründung des Allgemeinen Behindertenverbandes in Mecklenburg-Vorpommern war Herr Braun wesentlich beteiligt. Seit 2002 hat er sich auch als Vorsitzender des Vereins großen Respekt erworben“, betont der Ministerpräsident. Für sein außerordentliches Engagement wird Peter Braun mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Ein lebendiges Miteinander in einer Stadt brauche Menschen wie Sybill Moß, Jahrgang 1939 aus Wittenburg, „die Ideen haben, die anpacken, etwas bewegen und gestalten wollen. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement ist Frau Moß ein Vorbild für viele Menschen in Wittenburg und ich denke, nicht nur dort“, lobt der Ministerpräsident. Seit 1975 ist Frau Moß Mitglied der Stadtvertretung Wittenburg. In Zeiten des politischen Umbruchs lag es Frau Moß besonders am Herzen, die Bürger sozial einzubinden. Aktiv war sie an der Bildung des Runden Tisches beteiligt. Als Mutter von fünf Kindern war es ihr wichtig, neue Akzente in der Jugendarbeit zu setzen und gesicherte und finanzierbare Kindereinrichtungen anzubieten. Von 1994 bis 1999 war sie Bürgervorsteherin und seit 2004 bekleidet die pensionierte Lehrerin dieses Amt erneut. Geholfen hat ihr stets ihre Fähigkeit, unterschiedliche Standpunkte zusammenzuführen und politische Kompromisse erzielen zu können. Erwin Sellering: „Für alles, was sie für unser Gemeinwesen geleistet hat, möchten wir ihr mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Danke sagen“.

Seit mehr als vier Jahrzehnten beobachtet Harald Reuter, Jahrgang 1940 aus Karlshagen innerhalb der regionalen Messnetzgruppe Potsdam in seinem Heimatort die verschiedenen Vegetationsstadien und dokumentiert sie. Der regelmäßige Blick auf das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen ist auch im Zeitalter der Satellitentechnik und der Computervernetzung für die wissenschaftliche Meteorologie unentbehrlich. So leistet der Hobbymeteorologe einen wichtigen Beitrag zur Klimaüberwachung und für Beratungsdienste des Deutschen Wetterdienstes. „Man muss eine gehörige Portion Idealismus und Liebe zur Natur mitbringen, um diese Aufgabe zu bewältigen. Für den nationalen Wetterdienst sind Menschen wie Harald Reuter unverzichtbar. Als Dank für das 40-jährige Engagement erhält er die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Dazu gratuliere ich herzlich“, sagt der Ministerpräsident.

Seit vielen Jahren setzt sich Renate Reymann, Jahrgang 1951 aus Peckatel (Landkreis Ludwigslust-Parchim) auf Landes- und Bundesebene für blinde und sehbehinderte Menschen ein, fördert deren selbstbestimmtes Leben und übernimmt gesellschaftliche Verantwortung. In ihrer langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit war Frau Reymann 1990 Gründungsmitglied und Beisitzerin im Vorstand des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern und zwischen 1994 und 2002 stellvertretende, anschließend vier Jahre Vorsitzende des Vereins. Auf Landesebene war sie an vielen Projekten beteiligt, die die Lebenssituation blinder und sehbehinderter Menschen nachhaltig verbessert haben. Beispiele dafür sind Projekte wie die „LowVision-Rehabilitation in Mecklenburg-Vorpommern“, aus dem ein zertifiziertes deutschlandweites Beratungsnetz der Augenoptiker für Sehbehinderte entstanden ist und „Tandem-Kids – Jugenddialog an der Ostsee“. Dieses Projekt fördert die Begegnung zwischen behinderten und nichtbehinderten Jugendlichen. Frau Reymann engagiert sich seit vielen Jahren auf Bundesebene im Blinden- und Sehbehindertenverband und ist seit 2006 dessen Präsidentin. „Frau Reymann hat gemeinsam mit Vereinen und Verbänden viel erreicht, um die Förderung und Integration behinderter Menschen zu verbessern und deren Alltag zu erleichtern. Dafür wird sie mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet“, betont der Ministerpräsident.

Wolfgang Strohhäcker, Jahrgang 1948, aus Feldberg setzt sich schon seit vielen Jahren in vielfältigen Funktionen für das Wohl der Gesellschaft ein. Ganz besonders wird seine ehrenamtliche Arbeit in der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft geschätzt. Der Geschäftsführer der „Klinik am Haussee“ war Mitbegründer des Vereins zur Förderung der Gesundheit Feldberger Seenlandschaft e.V. und engagierte sich besonders für die präventive Gesundheitsvorsorge. Der Verein ist Träger des Gesundheitsnetzwerkes „Medical-Wellness-Park Mecklenburger Seenlandschaft“ der „kleinen Galerie“ in der Hausseeklinik. Herr Strohhäcker ist in der lokalen Arbeitsgruppe Naturpark Feldberger Seenlandschaft aktiv und war bei der Gründung der DRK-Wasserwachtortsgruppe mit dabei. Auch als Vorsitzender des Fördervereins der Feldberger Schulen e.V. setzt er sich für den Erhalt der weiterführenden Schulen in der Region ein und unterstützt mit seinem Engagement Schüler und Eltern in Notlagen. Sellering: „Für das große Engagement zum Wohle der Gesellschaft wollen wir Herrn Strohhäcker mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ehren. Herzlichen Glückwunsch.“

Quelle: MP