Minister Tesch entsetzt:

Land hat 2004 höchst wertvolle historische Funde dem Verfall preisgegeben

Mit Entsetzen hat Kultusminister Henry Tesch die Information über den Verlust von drei historisch hoch wertvollen Funden aus Stralsund zur Kenntnis genommen. „Da sind durch verantwortungsloses, inkonsequentes und gleichgültiges Handeln wertvolle Schätze aus der kulturhistorischen Entwicklung unseres Landes dem Verfall preisgegeben worden. Das muss Konsequenzen haben. Es wird alles getan werden, um aufzuklären, wie es bereits 2004 zu diesem unermesslichen Schaden kommen konnte, damit dies in Zukunft nicht wieder passieren kann!“

Wie jetzt durch eine Nachfrage des Welterberates der Hansestadt Stralsund über den Verbleib der Fundstücke bekannt wurde, sind drei Einbäume, die im Jahr 2002 bei Ausgrabungen in Stralsund in unmittelbarer Nähe des Strelasunds freigelegt wurden, durch unsachgerechte Lagerung schwerst geschädigt worden.

Zwei der Einbäume stammten aus der Zeit um 5000 v.Chr. und waren damit die ältesten erhaltenen Wasserfahrzeuge des Ostseeraumes. Der dritte Einbaum stammte aus der Zeit um 4000 v. Chr. und war mit 12 m Länge das längste bekannte Wasserfahrzeug dieser Zeit.

Heute wurden der Welterbebeirat und der Oberbürgermeister der Hansestadt Stralsund, Dr. Alexander Badrow, darüber informiert, dass diese drei Einbäume wegen unsachgemäßer Lagerung und Behandlung bereits 2004 dermaßen beschädigt waren, dass der ursprüngliche Wert unwiederbringlich verloren war.