Minister Henry Tesch würdigt das Engagement der Fritz Reuter Gesellschaft

Heute vor 50 Jahren wurde in Lübeck die Fritz Reuter Gesellschaft gegründet. Mit einem Festakt würdigte die Stadt Neubrandenburg, die seit 1991 Sitz der Fritz Reuter Gesellschaft ist, dieses Ereignis.

„Dem Engagement der Reuter Gesellschaft ist es zu verdanken, dass zum 200. Geburtstag Reuters die erste vollständige Ausgabe seiner Briefe in drei Bänden präsentiert werden kann. Eine derartige, ausführlich kommentierte Gesamtausgabe der Briefe hat es in der 150-jährigen Geschichte der Reuterphilologie bislang nicht gegeben. Die Briefe, die Reuter aus und nach Neubrandenburg geschrieben hat, sind Zeugnisse tiefer Verbundenheit mit seiner mecklenburgischen Heimat“, sagte Minister Tesch, der zugleich Schirmherr der Initiative „Reuter 200!“ ist  in seinem Grußwort anlässlich des Festaktes in Neubrandenburg.

Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich die Geschäftsstelle der Reuter Gesellschaft im Neuen Tor zu einer anerkannten Kulturstätte entwickelt. Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Publikationen sowie die alljährlich veranstalteten Reuter-Tage tragen zur Erforschung und Beförderung der Werke Reuters und der niederdeutschen Sprache und Literatur allgemein bei. In diesem Jahr hätte der Schriftsteller seinen 200. Geburtstag gefeiert. Dies haben verschiedene Akteure zum Anlass genommen, unter der Dachmarke „Reuter200!“ alle Veranstaltungen in diesem Jahr zentral zusammen laufen zu lassen.

Minister Tesch: „Überall in Mecklenburg-Vorpommern hat der Autor Fritz Reuter seine Spuren hinterlassen. Als besonders eng dürfen die Beziehungen zur Region Neubrandenburg, Neustrelitz und Stavenhagen bezeichnet werden. Für diese Kommunen und die dortigen kulturellen Einrichtungen sowie Vereine und Verbände ist der 200. Geburtstag nicht nur willkommener Anlass zu feiern, sondern auch Verpflichtung.“

Fritz Reuter war im 19. Jahrhundert der meistgelesene deutsche Autor, obgleich er hochdeutsche Übertragungen nicht zuließ. Damals beschäftigten sich Millionen von Lesern mit der niederdeutschen Sprache, um seine Bücher lesen zu können. Sein Werk erreichte Aufmerksamkeit und Wertschätzung über die deutschen Grenzen hinaus. In Mecklenburg-Vorpommern wird das Niederdeutsche als besonderer kultureller Reichtum verstanden. Die Landesregierung sieht es als großartige Chance, das Leben und das Werk eines bedeutenden Dichters zu pflegen, zu erhalten und weiterzugeben.

Minister Tesch bedankte sich bei allen Beteiligten, die dafür Sorge tragen, dass Reuter in unserer Erinnerung lebendig bleibt: „Dazu zählen in erster Linie die Fritz Reuter Gesellschaft, die Stadt Neubrandenburg sowie die Reuterstadt Stavenhagen mit dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Aber auch den vielen Ehrenamtlichen im Land gilt mein Dank, die sich bemühen, die niederdeutsche Sprache zu erhalten und zu pflegen und sein Werk der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“