Mit dem Biomasse-Heizkraftwerk und dem Ersatzbrennstoff-Heizkraftwerk wird hier am Standort Hagenow ganz konsequent der Weg einer nachhaltigen Energieversorgung beschritten“, sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute anlässlich des Richtfestes für das Ersatzbrennstoff (EBS)-Heizkraftwerk der Mecklenburger Kartoffelveredlung GmbH Hagenow (Landkreis Ludwigslust).
Für das Vorhaben wurden vom Ministerium 13,9 Millionen Euro Fördermittel bewilligt. Davon sind bereits 74 Prozent zur Auszahlung gekommen. „Diese Investition ist ein wichtiger Beitrag zur Standortsicherung der Verarbeitung von Kartoffeln in Mecklenburg-Vorpommern“, so Dr. Backhaus. Darüber hinaus sei sie von großer Bedeutung für den Umweltschutz unter Sicherung der Energieversorgung ohne den Verbrauch fossiler Brennstoffe.
„Die Chancen der Bioenergie zur Erhaltung und Stärkung des ländlichen Raumes liegen mir sehr am Herzen“, machte Minister Backhaus deutlich. Sie bedeute neben Umweltschutz und Zukunftssicherung auch Beschäftigungssicherung und Wertschöpfung im Land. „Für Mecklenburg-Vorpommern sehe ich die Möglichkeit, das EU-Ziel von 20 Prozent erneuerbare Energien bis 2020 zu erreichen“, heißt es in seiner Rede. Allein die Bioenergie habe das Potenzial, zu diesem Zeitpunkt 24 Prozent des Primärenergiebedarfs in M-V bereitzustellen.“
Mit einem Anteil von 14 Prozent der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch nimmt Mecklenburg-Vorpommern bundesweit einen Spitzenplatz ein. Zehn Prozent stammen aus Bioenergie und vier Prozent aus anderen erneuerbaren Energien.
Jährlich werden etwa 100.000 Megawattstunden Dampf für die Kartoffelveredelung und die Gummi-Bear-Factory bereitgestellt, 70 Prozent davon durch das Biomasse-Heizkraftwerk und 30 Prozent durch eine mit Öl befeuerte Anlage, deren Anteil künftig durch das EBS-Heizkraftwerk abgedeckt wird.
„Die Mecklenburger Kartoffelveredelung GmbH gehört zu den Unternehmen, die die Veredelungs- und Ernährungswirtschaft als Struktur bestimmenden Bereich unseres Landes verkörpern.
Sie sind Motor der wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes“, betonte der Minister. Ihr Anteil am Gesamtumsatz habe 2007 bei ca. 34 Prozent gelegen? in Deutschland beträgt der Anteil dagegen ca. 9,5 Prozent.
„Die Ernährungsbranche hat 2007 ihr Vorjahresergebnis mit 3,6 Milliarden Euro um zehn Prozent steigern können“, sagte Dr. Backhaus. Sie schafft und erhält gleichzeitig die meisten Arbeitsplätze. Die bedeutenden Produktionsbereiche der Ernährungswirtschaft in M-V sind die Milchverarbeitung, die Fischverarbeitung, die Schlachtung und Fleischverarbeitung sowie die Getränke- und die Backwarenherstellung.“