Minister Backhaus stellt Konzept für Landgestüt Redefin vor

„Wir wollen das Landgestüt zu einem Kompetenzzentrum für Pferdezucht, -ausbildung und -sport unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten im norddeutschen Raum profilieren“, sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus im Rahmen der Landespressekonferenz anlässlich der Präsentation des Konzeptes zur weiteren Entwicklung von Redefin, dem das Kabinett heute zugestimmt hat. Das Landgestüt solle für alle Pferdefreunde im Norden die Nummer 1 werden, wenn es um die Ausbildung von Pferd und Reiter, den Pferdesport und weitere Freizeitaktivitäten geht.

„Mit diesem Konzept und dem heutigen Beschluss haben wir alle Voraussetzungen dafür geschaffen, optimistisch in die Zukunft des Landgestüts zu schauen“, hob der Minister hervor. Gemeinsam mit der Landesforschungsanstalt, dem Finanzministerium und der Landgesellschaft sei es gelungen, die Kernaufgaben zu definieren, eine Investitionsstrategie auszuarbeiten sowie ein Controlling- und Managementsystem zu entwickeln.

„Wir werden uns deshalb erstens insbesondere der weiteren Profilierung des Ausbildungs- und Sportzentrums mit der Reit- und Fahrschule und mit einem Seminar- und Ausbildungszentrum für Pferdehaltung und -sport sowie der Hengstleistungsprüfung widmen“, erläuterte Minister Backhaus. Besonders im Ausbildungsbereich sollen durch die Sanierung vorhandener Gebäude und den Neubau zusätzlicher Einrichtungen die Ausbildungsbedingungen verbessert werden. Im Hinblick auf die große Nachfrage nach Kursen in der Reit- und Fahrschule solle deren Anzahl in den kommenden Jahren schrittweise erhöht und die inhaltliche Palette erweitert werden. Damit werde eine Verdoppelung der Einnahmen aus dem Ausbildungsbereich angestrebt.

Als zweiten Schwerpunkt des Konzeptes nannte Minister Backhaus die Notwendigkeit von Bau- und Sanierungsmaßnahmen, um die einmalige klassizistische Anlage zu erhalten. „Wir gehen dabei von einem Bedarf von rund 10,5 Millionen Euro aus. 2,5 Millionen Euro davon sind für Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen vorgesehen, davon knapp 0,5 Millionen Euro für die Schaffung notwendiger Reitplätze, Außen- und Führanlagen“, erläuterte er. Dazu gehören beispielsweise die Sanierung des Landstallmeisterhauses, des Stalls III und des Rossarzthauses.

„Mit der umfangreichen Wiederherstellung der Parkanlage wurde bereits begonnen. Sie soll im kommenden Jahr Redefin als Außenstandort der BUGA noch attraktiver machen“, so Dr. Backhaus. Als Erweiterungsinvestitionen hob er den Neubau von Boxenställen sowie einer Multifunktionshalle hervor.

Ca. 7 Millionen Euro des Bedarfs von 10,5 Millionen Euro können aus dem Förderprogramm zur Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) finanziert werden. Die Sanierungs- und Baumaßnahmen sollen bis spätestens 2015 abgeschlossen sein.

„Das ist aus meiner Sicht ein klares Bekenntnis der Landesregierung zu ihrem Landgestüt“, hob der Minister hervor und erläuterte den dritten Schwerpunkt des Konzeptes:

„Ein verbessertes Marketing ist die Voraussetzung für mehr Einnahmen – was ja auch ganz im Sinne des Landesrechnungshofes ist“, sagte Backhaus. Öffentlichkeitsarbeit sowie Planung und Koordination der Veranstaltungen würden verstärkt. „Dabei wollen wir nicht nur Verkaufsförderung betreiben, sondern wir müssen hier ganz stark imagebildend arbeiten, also das Landgestüt Redefin gezielt zu einem Markenprodukt im Premiumbereich weiterentwickeln“, betonte der Minister. Es solle auch zu einer Attraktion für Touristen werden, die nicht unbedingt nur Pferde im Sinn haben. Die vorhandenen guten Ansätze – wie beispielsweise die Verbindung zu den Festspielen M-V – sollen ausgebaut und erweitert werden. Denkbar wären neben der Vermarktung eigener Pferde die Durchführung hochkarätiger Sportveranstaltungen.

Die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit nannte der Minister als vierten Schwerpunkt des Konzeptes, der sich durch alle Bereiche zieht. „Dazu gehören eine verbesserte Betriebsführung und eine wirkungsvollere Kontrolle durch die Einführung eines Controllingsystems sowie qualifizierter Aufsichts- und Beratungsgremien“, sagte Backhaus. Er erläuterte in diesem Zusammenhang ein umzusetzendes Personalkonzept, das unter anderem leistungsabhängige Honorierung im Ausbildungs-, Sport- und Dienstleistungsbereich wie auch die weitere Qualifizierung von Mitarbeitern entsprechend der Aufwertung des Ausbildungsbereiches vorsieht.

„Unser Ziel ist es, den Zuschuss – ohne Investivbereich – für die laufenden Zwecke des Landgestüts bis 2013 schrittweise um ca. 450.000 Euro auf 700.000 Euro zu senken“, fasste der Minister zusammen. Insgesamt haben in den Jahren 2002 bis 2007 über 500.000 Gäste die verschiedenen Veranstaltungen auf dem Landgestüt Redefin besucht. Gegenwärtig sind dort 37 Arbeitnehmer und 15 Auszubildende beschäftigt. Seit 1992 wurden 13 Millionen Euro investiert.