Landwirtschaftliche Fachmesse in Mühlengeez vom 10. bis 13.September
„Die 19. Mecklenburgische Landwirtschaftsausstellung (MeLa), die vom 10. bis 13. September in Mühlengeez stattfindet und von Ministerpräsident Erwin Sellering eröffnet wird, präsentiert sich auch in diesem Jahr als landwirtschaftliche Fachmesse mit Erlebnischarakter für die ganze Familie, auf der wir die Landwirtschaft und die Produktion hochwertiger Lebensmittel in den Fokus der Öffentlichkeit rücken wollen.
Bis heute haben sich 449 Fachaussteller angemeldet. Davon kommen 216 aus unserem Land, 220 aus anderen Bundesländern und 13 aus dem Ausland. Erwartet werden internationale Aussteller aus 9 Ländern (Belgien, Frankreich, Lettland, Niederlande, Polen, Schweden, Tschechien, Ungarn, China). Sie werden sich auf einer Freifläche von 24.531 m2 und einer Hallenfläche von 5.646 m2 präsentieren.
Erstmals hat eine Delegation aus Hainan, China, ihr Kommen zugesagt und ein Verkauf chinesischer Produkte soll ebenfalls erfolgen“, sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute auf einer Pressekonferenz anlässlich der bevorstehenden 19. MeLa auf der Insel Kaninchenwerder.
Das Tier der MeLa 2009 werde die Mecklenburger Schecke sein, eine mittelgroße Kaninchenrasse, die erstmals 1980 öffentlich gezeigt und im Oktober 1990 in den gesamtdeutschen Standard übernommen wurde.
„Was lag da näher, als das heutige Pressegespräch auf dem Kaninchenwerder durchzuführen. Darüber hinaus werden die 1. Kaninhop-Meisterschaften auf der MeLa sicher ein Erlebnis für jung und alt“, so der Minister.
Einer der Höhepunkte werde der Bauerntag sein, auf dem er die Leitlinien der Politik des Landwirtschafts- und Umweltministeriums vorstellen werde. Als weitere Highlights nannte der Minister:
– die Präsentation historischer Landtechnik mit bisher 54 angemeldeten Teilnehmern,
– die Waldarbeitermeisterschaften, deren Eröffnung Minister Backhaus am Samstag, 11.9.09, vornimmt,
– der Jungzüchterwettbewerb und
– der gemeinsam mit der Landjugend durchgeführte Wettbewerb „Wer baut die schönste Laterne?“.
Minister Backhaus informierte darüber, dass der diesjährige MeLa-Kongress bereits am Freitag, dem 4. September 2009, stattfindet. Das Thema lautet: „Die Umsetzung der Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie aus landwirtschaftlicher Sicht.“
„Als zuständiger Fachminister für Landwirtschaft und Umwelt liegt mir diese Thematik besonders am Herzen.“
Auf aktuelle agrarpolitische Themen eingehend, bezeichnete Minister Backhaus die Lage auf dem Milchmarkt als nach wie vor sehr ernst. Die Milchauszahlungspreise hätten mit 20,86 Cent pro Liter Milch einen historischen Tiefstand erreicht.
Obwohl die Preise im Einzelhandel für Milch und Butter gesunken sind, sei in Deutschland keine deutliche Zunahme des Verbrauchs zu verzeichnen. Deshalb solle die MeLa dazu genutzt werden, den Verbrauchern das Produkt Milch in seiner ganzen Vielfalt der Produktionspalette noch näher zu bringen.
Neben den niedrigen Milchpreisen wirke sich auch der starke Preisrückgang beim Getreide auf die Liquiditätslage der Unternehmen aus.
Um die Auswirkungen der Wirtschaftskrise abzumildern, habe der Bund 25 Millionen Euro für die Zinsverbilligung von Rentenbank-Darlehen bereitgestellt. Vierjährige Darlehen werden dabei im Zinssatz um 1% vergünstigt.
Backhaus: „Mecklenburg-Vorpommern hat als eines der ersten Bundesländer dieses Programm zur Zinsverbilligung von vierjährigen Betriebsmitteldarlehen über die Landwirtschaftliche Rentenbank bereits Ende Juni auf den Weg gebracht. Es stehen dafür 1,9 Millionen Euro bereit. Bis zum 3. August wurden 12 Anträge über Darlehen in Höhe von 2,3 Millionen Euro eingereicht, von denen 10 Anträge bereits bewilligt wurden.
Zusätzlich hat Mecklenburg-Vorpommern bereits zum 23. Juni eine Bürgschafts-Richtlinie aufgelegt, mit der Agrarbetriebe Umlaufmittel verbürgen können. Darüber hinaus haben sich die Förderbedingungen in der Agrarinvestitionsförderung deutlich verbessert. All diese Programme halte ich für sehr wichtig, um landwirtschaftlichen Unternehmen, die unverschuldet in die Krise geraten sind, Liquidität zu verschaffen.“
Abschließend informierte der Landwirtschafts- und Umweltminister über den derzeitigen Erntestand.
„Trotz der unbeständigen Wetterlage und lokal ergiebiger Niederschläge der letzten Wochen konnte die Ernte erfolgen.
Die Wintergerste ist bis auf Restflächen abgeerntet. Ersten Hochrechnungen des Statistischen Amtes zufolge wird der Landesdurchschnitt deutlich über 70 dt/ha und auch höher als im Vorjahr sein. (Vergleich: 2008: 72,1dt/ha; langjähriges Mittel 65,5 dt/ha). Die Qualität der Wintergerste wird als gut bis sehr gut eingeschätzt (Hektolitergewicht 62-63 kg/hl).
Mit Sorge nehme ich die erfragten Preise von 89,00 bis 90,00 €/t zur Kenntnis. Hier sind Preiseinbrüche von ca. 60% (gleicher Zeitraum 2008 = 165,42 €/t/ 2007 = 153,65 €/t) bei unverändert hohen Produktionskosten zu verzeichnen.
Die Winterrapsernte ist auf 85 % der Landesfläche beendet. Es zeichnet sich ein Durchschnittsertrag von ca. 44,7 dt/ha ab (2008: 39,8dt/ha; langjähriges Mittel 38,3 dt/ha). Der Erzeugerpreis für Raps liegt im Land derzeit bei 240-250 €/t (Vorwoche:235 bis 240 €/t (gleicher Zeitraum 2008 = 359,8 €/t/ 2007 = 280,4 €/t).
Die Winterweizenernte ist in vollem Gange. Auf den bisher geernteten 20 % der Fläche zeichnet sich ein landesweiter Durchschnittsertrag von 75 dt/ha ab (2008: 80,3 dt/ha; langjähriges Mittel 72,4 dt/ha).
Für die Hackfrüchte und den Mais wirkt sich die gegenwärtige Wetterlage günstig auf das Pflanzenwachstum aus, so dass die Ertragserwartungen als gut bis sehr gut eingeschätzt werden können. Bei den Kartoffeln ist ein verstärktes Auftreten von Blattläusen zu beobachten. Das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) hat dazu über den Warn- und Hinweisdienst informiert.