Minister Backhaus eröffnet Vernetzungsstelle Schulverpflegung

„Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist mit den 2007 veröffentlichten bundesweiten Qualitätsstandards für die Schulverpflegung ein entscheidender Schritt zur Gewährleistung der Qualitätssicherung in der Schulverpflegung gelungen. Die Verpflegungsqualität ist nicht nur Basis für Lern- und Leistungsfähigkeit, sondern auch Teil der Ernährungs- und Gesundheitsbildung. Deshalb muss auch Bildungsziel sein, dass Kinder und Jugendliche in Zukunft Ernährungswissen genauso selbstverständlich lernen wie Rechnen, Schreiben und Lesen – und das nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Wir müssen ihnen Alltagskompetenz vermitteln. Schulen könnten dies mit entsprechenden Angeboten steuern und damit eine entscheidende gesundheitspolitische Aufgabe wahrnehmen.“ Dies sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute in Schwerin anlässlich der offiziellen Eröffnung der Vernetzungsstelle für Schulverpflegung in Mecklenburg-Vorpommern.

Im Rahmen eines ressortübergreifenden Modellprojektes unter Federführung des Landwirtschaftsministeriums werde seit 2008 an sechs Schulen des Landes an der Umsetzung der Qualitätsstandards für Schulverpflegung gearbeitet. Dabei spiele neben engagierten Pädagogen und begeisterungsfähigen Kindern auch die Motivation der Eltern eine wichtige Rolle. Das Modellprojekt habe bereits zwei gute Beispiele hervorragender Zusammenarbeit aller Beteiligten hervorgebracht:

– Die Errichtung einer Lehrküche an der Schweriner Albert- Schweitzer-Schule mit maßgeblicher Unterstützung der privaten Wirtschaft.

– Das Aufstellen eines Wasserautomaten an der Regionalen Schule Gadebusch mit Unterstützung des Zweckverbandes Radegast.

Minister Backhaus: „Die Zahl der übergewichtigen Kinder bei Schuleingangsuntersuchungen hat sich in den letzten 10 bis 15 Jahren verdreifacht. Jedes fünfte Kind, jeder dritte Jugendliche ist übergewichtig und bei sieben bis acht Prozent erreicht das Übergewicht das Ausmaß einer Krankheit. Bei jüngeren Übergewichtigen besteht dadurch ein Verlust an Lebensjahren von 8 bis 13 Jahren! Die Änderung des Ernährungsverhaltens von Kindern und Jugendlichen geht nur über die Vermittlung und die Veränderung der Bedingungen im Umfeld. Da sind alle mit der Schulverpflegung befassten Akteure gefragt.“

Hintergrund:

Die Vernetzungsstelle Schulverpflegung in Mecklenburg-Vorpommern versteht sich als zentrale Anlaufstelle und berät bei fachlichen, organisatorischen und logistischen Fragen zur Speisenversorgung in Schulen. Sie unterstützt die Zusammenarbeit von Trägern, Cateringfirmen, Elternvertretungen und Schulpersonal, um gemeinsam Lösungen für ein kostengünstiges hochwertiges Essen umzusetzen. Grundlage für die Arbeit der Vernetzungsstelle bilden die 2007 von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. veröffentlichten Qualitätsstandards für die Schulverpflegung.