Minister Backhaus bei parlamentarischem Abend des Bauernverbandes

Der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus ermunterte heute auf dem Parlamentarischen Abend im Rahmen der Klausurtagung des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern in Linstow (Landkreis Güstrow) die Landwirte, stärker in neue Produktionszweige zu investieren und dadurch Fachkräfte zu binden. Dazu gehöre zu allererst eine Aufgeschlossenheit gegenüber dem technischen Fortschritt.

Darüber hinaus müssen Investitionen in die Bildung und Ausbildung der Mitarbeiter als Investition in die Betriebszukunft begriffen werden. Auch müsse der scheinbare Konflikt von Produktivitätsfortschritt und der gesellschaftlichen Sehnsucht nach bäuerlicher und naturräumlicher Idylle aufgelöst werden. „Nachhaltig zu produzieren bedeutet gerade im Lichte der neuen Herausforderungen – Klimawandel, Bioenergien, Wassermanagement und Biodiversität – vor allem nachhaltige Ressourceneffizienz“, sagte der Minister. Dies bedeute Schutz durch Nutzung und minimalen Ressourcenverbrauch, aber nicht Nutzung um jeden Preis und überall.

Minister Backhaus fasste zusammen: „Grundsätzlich sind die Unternehmen gut beraten, die

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ein möglichst breites Spektrum der Wertschöpfung für sich erschließen. Über die Differenzierung lassen sich partielle Engpässe einzelner Bereiche besser abfedern,
2. die Rentabilitätskontrolle und die Liquiditätssicherung stetig im Blick behalten,
3. die dezentrale Nutzung von Bioenergien als innerbetrieblichen Beitrag zur Kostensenkung einsetzen und
4. ihre Produkte an dem sich ständig ändernden Ernährungs- und Konsumverhalten des 21. Jahrhunderts ausrichten. Dabei sind globalisierte Märkte einerseits und Direktvermarktung zum anderen kein Widerspruch, sondern Zeichen von Vielfalt.“

Der Minister ging in seiner Rede auch auf die Sicherung des landwirtschaftlichen Sachverstandes in der politischen Arbeit auf den verschiedenen Ebenen ein. „Insbesondere für die Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern ist es wichtig, dass sich aus den Reihen des Berufsstandes und der Interessenvertreter für die Belange der ländlichen Räume Menschen als Kandidaten für Gemeindevertretungen und Kreistage bereit erklären“, sagte Backhaus.

Leider müsse man feststellen, dass der agrarpolitische Einfluss und die Formulierung einer eigenständigen Agrarpolitik in den Wahl- und Parteiprogrammen aller demokratischen Parteien immer mehr abnimmt. Personell müsse darauf gedrungen werden, dass Quereinsteiger in den Parteien und bei Listenaufstellungen eine echte Chance erhalten. „Und alle gemeinsam müssen wir zusammenstehen, damit nicht Rechtspopulisten Themen wie Gentechnik oder Neubau von Tierproduktionsanlagen für sich ausnutzen“, mahnte Minister Backhaus.