„Merkel-Land“ oder „Manu-Land“: Vor der „großen Wahl“…

Advantage, Merkel! oder Gelingt „M.S.“ der Re-Break?!

Schloss

Anfang Juli wird die bisherige Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig neue SPD-Parteivorsitzende in M-V bzw. Ministerpräsidentin von M-V, da der bisherige Parteivorsitzende und Regierungschef Erwin Sellering gesundheitsbedingt seine politische Karriere beenden muß.

Ungünstige politische „Großwetterlage“ für die SPD

Die politische „Großwetterlage“ ist dabei für die SPD eher ungünstig. Der vermeintliche „Schulz-Bonus“ erwies sich als kurzzeitige Erscheinung. Alle Landtagswahlen 2017, ob im Saarland, in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen, gingen für die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten verloren.

Keine „Besserung“ in Sicht

Jüngste Umfragen, vom 13.Juni (Forsa) und vom 15.Juni (infratest dimap), zur Bundestagswahl am 24.September zeigen, dass die Union klar auf Erfolgskurs ist. CDU/CSU können mit 38-39 Prozent Zustimmung rechnen. Abgeschlagen liegt die SPD bei 24 Prozent. Die FDP wird nach der Abstinenz von 2013 bis 2017 mit großer Sicherheit der sofortige Wieder-Einzug in den Bundestag gelingen, für die FDP wurden Werte von 9 Prozent ermittelt. Die Linke kann auf 8 Prozent hoffen, die AfD, deren Werte kontinuierlich zurück gehen, hat Werte zwischen 7 bzw. 8 Prozent und die Grüne haben auch nur eine dürftige Zustimmung, zwischen 7 und 8 Prozent.

Es zeichnet sich ab, dass die bisherige Große Koalition knapp durch eine Koalition aus CDU, CSU und FDP abgelöst werden könnte…

M-V eher rot „angehaucht“?!

In Mecklenburg-Vorpommern „ticken“ hingegen die „politischen Uhren“ etwas „anders“. Gerade Mecklenburg ist traditionell eher „rot“, während die Vorpommern eher sehr konservativ wählen. Bei der letzten Landtagswahl M-V 2016 kam die SPD auf 32 Prozent, gefolgt von der AfD mit knapp 21 Prozent, der CDU mit 19 Prozent und den Linken mit 13 Prozent. Allerdings: Starke Verluste gab es bei dieser Landtagswahl sowohl für SPD (minus 5 Prozent), CDU (minus 4 Prozent) und die Linken (minus 5 Prozent), während die AfD „aus dem Stand“ ihr sehr gutes Ergebnis erreichte.

M-V jedoch auch „Merkel-Land“

Geht es aber darum, wer in Berlin Bundeskanzlerin oder Bundeskanzler ist, schließt sich M-V dem Deutschland-Trend an. M-V ist nämlich ebenfalls „Merkel-Land“, hat die seit 2005 amtierende Bundeskanzlerin im deutschen Nordosten doch auch ihren Wahlkreis.

SPD M-V 2013 mit Wahl-Desaster

Bei der letzten Bundestagswahl 2013 erlitt die SPD in M-V „ein politisches Waterloo“, kam lediglich auf 17,8 Prozent, klar vorn die CDU mit 42,5 Prozent vor den Linken mit 21,5 Prozent…

„Alles neu“ macht Frau Schwesig?!

Nun muß Manuela Schwesig also das „politische Ruder“ für die SPD M-V herum reißen, was nicht einfach werden dürfte, stützte sie als Bundesministerin doch weitgehend – ob gewollt oder ungewollt – die Bundeskanzlerin Merkel.

Wenn die designierte neue Ministerpräsidentin von M-V dauerhaft erfolgreich sein will, sollte sie jedoch versuchen, alle Mecklenburger und Vorpommern, ob weiblich oder männlich, ob kinderreich oder kinderarm, ob „links“ oder eher konservativ, ob liebenswürdig oder „bockig“, ob „dick“ oder „dünn“, ob „klug“ oder eher „indisponiert“, ob „seiden“ oder eher „halbseiden“, politisch „mitzunehmen“.

Es ist eben der berühmte politische „Drahtseilakt“, für den es Applaus geben oder aber mit einem „Waterloo“ enden kann. Die Variante „Applaus“ sollte bevorzugt werden. Mitunter ist ein Kurswechsel erforderlich. Wie heißt es so schon in Brechts „Lob der Dialektik“: „So wie es ist, so bleibt es nicht…“ …Man möchte hinzufügen: „So darf es auch nicht bleiben!“.

Marko Michels

Foto (Michels): Das alte und neue politische „Wohnzimmer“ von Angela Schwesig, nein Manuela Merkel, Quatsch, natürlich Manuela Schwesig: Das Schweriner Schloss.