Mehr Vorsicht, mehr Rücksicht, mehr Einsicht – Fachtagung Verkehrssicherheit innerorts

Für mehr Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme sowie die konsequente Umsetzung baulicher Maßnahmen, die mehr Sicherheit auf den Straßen innerhalb von Städten und Dörfern bringen, haben heute in Rostock die Teilnehmer der Fachtagung „Verkehrssicherheit innerorts“ geworben. Der Einladung der Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern und des Ministeriums für Verkehr, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern waren Fachleute mehrerer Bundesländer und viele Akteure der Verkehrssicherheitsarbeit im Nordosten gefolgt. Hintergrund ist die besondere Situation in Ortschaften, wo sich Fußgänger und Radler, Auto-, Bus- und LKW-Fahrer den Verkehrsraum teilen müssen und wo durch Stress und Lärm unübersichtliche Verkehrssituationen und damit Unfallrisiken an der Tagesordnung sind.

Das neue Verkehrssicherheitskonzept der Landesregierung stellte Volker Schlotmann, Minister für Verkehr, Bau und Landesentwicklung, vor. „Unser Ziel ist es, die Unfallzahlen weiter und dauerhaft zu senken. Dies steht auch beim neuen Verkehrssicherheitskonzept der Landesregierung im Vordergrund, das auf eine Vielzahl von zielgruppenspezifischen Projekten setzt“, so Schlotmann. „Dabei geht es nicht nur um das Erlernen von Verkehrsregeln, sondern jeder muss auch die Risiken des Straßenverkehrs, die fahrphysikalischen Gesetzmäßigkeiten und die menschlichen Leistungsgrenzen kennen.“ In diesem Zusammenhang erneuerte er auch die im Verkehrssicherheitskonzept verankerte Forderung nach einem generellen Alkoholverbot für alle Kraftfahrer: „Schon kleine Mengen Alkohol können das Fahrverhalten beeinflussen. In anderen europäischen Ländern gilt das generelle Verbot bereits, und im Zuge der Angleichung sollten die höchsten Standards Meßlatte sein.“

Hans-Joachim Hacker, Präsident der Landesverkehrswacht, verwies auf die neuesten Erhebungen der Verkehrsunfallstatistik und wertete die Entwicklung als tendenziell positiv. „Die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten und Schwerverletzten ist auch im vergangenen Jahr weiter zurück gegangen. Das bestärkt uns in unserer Arbeit.“ Trotzdem könne von Entwarnung keine Rede sein: „Die Präventionsarbeit wird für die Verkehrswachten auch künftig an erster Stelle stehen“, versicherte Hacker.

Die Verkehrssicherheit in Mecklenburg-Vorpommern hat sich deutlich verbessert. Nach der aktuellen Verkehrsunfallstatistik starben im Jahr 2008 insgesamt 132 Menschen im Straßenverkehr – das sind 13 Personen weniger als im Jahr zuvor. Bereits seit Anfang der 90er Jahre geht die Zahl der Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang kontinuierlich zurück.