Mehr Getreide und Ackerfutter, weniger Raps und Hackfrüchte zur Ernte 2008

Der Anbau auf dem Ackerland zur Ernte 2008 gegenüber dem Vorjahr ist nach Mitteilung des Statistischen Amtes durch Erweiterung des Getreideanbaus, Verkleinerung der Hackfruchtfläche, Verringerung des Ölfruchtanbaus, Ausdehnung der Futterfläche und Einschränkung der Stilllegung gekennzeichnet.
Allein 55 Prozent des Ackerlandes wurden mit Getreide bestellt, von weiteren 21 Prozent sind Ölfrüchte zu ernten. Zudem ist bei den Feldfrüchten eine zunehmende Einschränkung der Artenvielfalt zu beobachten. So nehmen allein die vier Kulturen Winterweizen, Winterraps, Wintergerste und Silomais zusammen 74 Prozent der Ackerfläche in Mecklenburg-Vorpommern ein.

Der Getreideanbau wurde gegenüber 2007 um 9 Prozent auf 599 600 Hektar ausgedehnt. Deutlich gestiegene Preise nach der eher durchschnittlichen Ernte 2007 setzten vor allem für den ertragsstarken Winterweizen (334 400 Hektar; + 8 Prozent zum Vorjahr) dafür die Signale. Auf Grenzstandorten und leichteren Böden wurde allerdings dem hier wirtschaftlicheren Roggen der Vorzug gegeben (+ 35 Prozent zum Vorjahr, Anbau auf 87 400 Hektar). Wintergerste entsprach mit 127 700 Hektar dem Flächenumfang im Vorjahr. Das Sommergetreide blieb trotz einer Ausdehnung des Anbaus um 6 Prozent auf 11 100 Hektar bei Sommergerste bzw. 17 Prozent auf 10 900 Hektar bei Hafer auch 2008 von geringer Bedeutung. Sein Anteil an der Getreidefläche beträgt lediglich knapp 4 Prozent.

Der Anbau von Hülsenfrüchten, einem wichtigen Eiweißlieferanten für die Tierernährung, ging offensichtlich aus wirtschaftlichen Gründen auf nunmehr nur noch 5 300 Hektar weiter zurück.

Der Kartoffelanbau, der schon in den vergangenen Jahren konjunkturellen Schwankungen unterworfen war, wurde um 8 Prozent auf 14 500 Hektar beschränkt. Auch Zuckerrüben, deren Anbau für Zwecke der Bioethanolproduktion im Jahr 2007 ausgedehnt wurde, erfuhren wieder eine Reduzierung der Fläche auf 22 800 Hektar.

Ölfrüchte sind in Mecklenburg-Vorpommern zu mehr als 99 Prozent Winterraps. Die Fläche umfasst 2008 insgesamt 223 900 Hektar, darunter allein 222 600 Hektar Winterraps. Das ist, trotz Rückgang des Anbaus gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent, mehr als ein Fünftel des Ackerlandes.

Der Anbau von Feldfutter hat aus energetischen Gründen bei weitgehend stabilen Viehbeständen weiter um 11 Prozent zugenommen. Allein Silomais, bevorzugtes Substrat für Biogasanlagen, muss in diesem Jahr von rund 110 200 Hektar, einem Zehntel des Ackerlandes, geerntet werden.

Der Umfang brachliegenden Ackerlandes verringerte sich auf unter 37 000 Hektar und damit auf fast die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr, beeinflusst durch die Aussetzung der Stilllegungsverpflichtung. Der dadurch entstandene „Flächengewinn“ kam vor allem Getreide und Feldfutter zu gute.