Mehr als Dracula – Usedomer Literaturtage widmen sich Rumänien

28. März – 1. April 2012: „Wortreiche Landschaften zwischen der Ostsee und den Karpaten“

Seebad Ahlbeck, 09. Februar 2012 – Von der Ostsee aus bewegen sich die Usedomer Literaturtage vom 28. März bis 1. April thematisch in Richtung Süden, nach Rumänien. Die Veranstaltungsreihe auf deutscher und polnischer Seite der Insel Usedom beschäftigt sich mit den wortreichen, leider zu wenig bekannten Kulturlandschaften Siebenbürgen, dem Banat und der Bukowina mit deren deutschen Verknüpfungen. War einst Dracula die prägende Figur dieser Region hinterfragen die Literaturtage die Klischees um die mystische Gestalt und machen den Blick frei auf eine vielschichtige Literaturszene, betrachtet aus deutscher, rumänischer und rumäniendeutscher Perspektive. Dabei wird die Kultur, Literatur und Geschichte eines Landstrichs aufgefächert, deren historische Ereignisse sowohl von friedlichem Miteinander, als auch von Kriegen, Deportation und Diskriminierung gezeichnet sind und das Leben von Rumänen, Siebenbürger Sachsen, Armeniern, Juden, Ungarn und Österreichern erzählen. Zum Abschluss der Literaturtage wird am 1. April zum zweiten Mal der Usedomer Literaturpreis verliehen, gestiftet von der Seetel Hotelgruppe.

Zu erwarten sind zu den Usedomer Literaturtagen namhafte Autoren, Übersetzer und Publizisten aus Deutschland, Polen und Rumänien, u.a. Eginald Schlattner, Ernest Wichner, Joanna Bator, Eleonora Hummel und Georg Aescht, Filmemacher Radu Gabrea und Stanislaw Mucha sowie auf der Insel Usedom bereits bekannte Autoren wie Jan Koneffke und Andreas Kossert. Freuen darf sich das Publikum auch auf den Pianisten und Autor Alfred Brendel. Der Charakterkopf des Klaviers und der Poesie ist am 31. März, 11 Uhr (Steigenberger Grandhotel, Heringsdorf) im Gespräch mit Manfred Osten zu erleben.

Mit dem Film „Die Wahrheit über Dracula“ von Stanislaw Mucha, der im November 2011 auf ARTE Premiere feierte, werden die Usedomer Literaturtage am 28. März (18 Uhr, Hotel Esplanade, Heringsdorf) eröffnet. Unter dem Titel „Das Land am Nebentisch oder wortreiche Landschaft“ spricht Ilma Rakusa (Journalistin und Übersetzerin, u.a. Die Zeit, Neue Zürcher Zeitung) mit dem Leiter des Literaturhauses Berlin Ernest Wichner, der Schriftstellerin und Publizistin Tanja Dückers und dem Regisseur Stanislaw Mucha. Zudem fließen Texte, die von Bukarest, Hermannstadt und der Provinz erzählen – immer auf der Suche nach dem wahrhaftigen Bild eines Landes entlang der Karpaten.

Vom 28. März bis zum 1. April erwartet das Publikum neben Lesungen, Diskussionen, Schullesungen auch die beliebte literarische Inselrundfahrt und die Ausstellung von Sarah Jana Portner: „In Tallinn leben – Geschichten von Menschen und Häuser“. Sarah Jana Portner war 2011 als Stipendiatin des Deutschen Kulturforum Östliches Europa Stadtschreiberin in der historischen Hansemetropole Tallinn.

Auch die vierten Usedomer Literaturtage sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Usedomer Musikfestivals in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa sowie der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf. Wie in den vergangenen drei Jahren übernimmt der Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, die Schirmherrschaft. Kulturpartner ist NDR Kultur.

Karten und Informationen sind unter 038378.34647 erhältlich. Das komplette Programm ist unter www.usedomer-literarturtage.de zu finden.