Mecklenburg-Vorpommern verweist auf Erfolge bei der Marderhundforschung

„Dank umfangreicher Forschungen hat Mecklenburg-Vorpommern zu einem Erkenntniszuwachs  in Hinblick auf den Marderhund, Waschbär oder Mink Dank beigetragen, der nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Jägerinnen und Jäger wichtig ist.“

Das erklärte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus auf jagdwissenschaftlichen Konferenz „Neubürger und Heimkehrer in der Wildtierfauna“ am Sonnabend in Parchim.
„Die Diskussionen zu Neubürgern in Flora und Fauna werden in der Gesellschaft oftmals sehr kontrovers geführt.

Unbestritten ist jedoch, dass Neubürger dann problematisch werden, wenn sie heimische Ökosysteme verändern, indem sie einheimische Arten gefährden oder gar völlig verdrängen“, so Backhaus weiter. Als Bespiele nannte er dafür  die Wollhandkrabbe oder den amerikanische Flusskrebs, der inzwischen durch seine Parasiteneinschleppung den Edelkrebs so gut wie völlig verdrängt habe.

Nur mit wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen könne man sich darauf einstellen und dem soweit wie möglich begegnen. Bei den Wildarten habe in Mecklenburg-Vorpommern der Marderhund dem Waschbär den Rang als erfolgreichster Neubürger abgelaufen. Dessen Population habe sich seit Anfang der 90er Jahre explosionsartig entwickelt.

Allein  im letzten Jagdjahr wurden  in Mecklenburg-Vorpommern 23. 000 Marderhunde erlegt. Wichtig seien deshalb auf  wissenschaftlicher Grundlage erarbeiteten Erkenntnisse für das Management und die effektive Bejagung des Marderhundes. „Mit den vorliegenden Ergebnissen auf dem Gebiet der Marderhundforschung hat Mecklenburg-Vorpommern ganz sicher eine Vorreiterrolle übernommen“, betonte der Minister

„Bei den Heimkehrern werden die Diskussionen genauso kontrovers geführt. Ich meine hier insbesondere den Wolf. Seit den jüngsten Wolfsrissen an Schafen oder einigen Sichtbeobachtungen haben die Diskussionen über diesen Heimkehrer auch in Mecklenburg-Vorpommern neue Nahrung bekommen. Diese Diskussion begrüße ich, verstehe aber manche Aufgeregtheit in der öffentlichen Diskussion dazu nicht. Seit Jahren sagen Experten, dass der Wolf – derzeit noch eine ausgesprochene Rarität in MV – auf dem Rückweg in die heimischen Wälder ist. Und darauf müssen wir uns gemeinsam vorbereiten. Der Schutz des Wolfes ist eine gesetzliche Verpflichtung, auch wenn die Interessenlage bei Viehzüchtern aber auch bei dem einen oder anderen Jäger hier vielleicht eher in eine andere Richtung geht. Zurzeit wird in meinem Haus mit Hochdruck an einem Wolfsmanagementplan und an einheitlichen Regularien für ein einheitliches Handeln der Verwaltung im Monitoringbereich gearbeitet.“

Von der jagdwissenschaftlichen Konferenz erwarte er Anregungen zur Erhaltung von Wildtierpopulationen und deren Lebensräume, zu  ökologisch vertretbaren Populationsgrößen sowie zur Pflege und Entwicklung des Jagdwesens im gesamtgesellschaftlichen Interesse.