Mecklenburg-Vorpommern verliert seit 2003 fast 5 % des Grünlandes

Der Anteil des Grünlandes an der landwirtschaftlichen Nutzfläche nimmt angesichts der boomenden Agrarkonjunktur und der wieder zunehmenden Intensivierung der Agrarproduktion in Mecklenburg-Vorpommern weiter ab.

Dies ergibt sich aus den offiziellen Zahlen, die die Bundesregierung der agrarpolitischen Sprecherin der bündnisgrünen Bundestagsfraktion, Cornelia Behm, als Antwort auf eine schriftliche Anfrage mitgeteilt hat.

Demnach hat Mecklenburg-Vorpommern seit 2003 jeweils fast 5 % des aus Naturschutzsicht wertvollen Grünlandes verloren. Mecklenburg-Vorpommern ist damit das Bundesland mit dem bundesweit höchsten Grünlandverlust. Dies ist für Naturschützer, Klimaschützer und Landwirte eine schlechte Nachricht. Durch den Grünlandumbruch gehen wertvolle Agrarbiotope verloren. Durch den mit einer Nutzungsumwandlung einhergehenden Humusabbau werden zudem große Mengen CO2 freigesetzt, warnt Ulrike Berger, Landesvorstandssprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Mecklenburg-Vorpommern. „Wir fordern den Landwirtschafts- und Umweltminister Backhaus auf, jetzt für Gegenstrategien zu entwickeln, um einen weiteren Abbau der Grünflächen zu verhindern. Ohne ein Grünlandumbruchverbot dürfte dies angesichts der steigenden Nachfrage an Agrarprodukten kaum erreichbar sein“, so Berger.

Die Regelungen zur EU-Agrarreform sehen vor, dass der Umbruch von Dauergrünland in denjenigen Ländern einer Genehmigung bedarf, in denen sich der Grünlandanteil an der Agrarfläche seit 2003 um mindestens 5 % verringert hat. Bei mehr als 8 % Verringerung können, ab 10 % müssen die Länder die Landwirte, die umgebrochenes Grünland bewirtschaften, verpflichten, wieder Grünland einzusäen.