Mecklenburg-Vorpommern erhöht Prämien für den ökologischen Landbau

Ökolandwirte werden in Mecklenburg-Vorpommern künftig stärker gefördert. Darauf haben sich heute in einem Gespräch in Schwerin Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus und Vertreter der Umwelt- und Interessenverbände geeinigt. Dabei ging es um die Ausgestaltung der neuen Förderrichtlinie für den ökologischen Landbau.

Demnach erhalten Bauern, die ihre Flächen ökologisch bewirtschaften nicht mehr 135 Euro je Hektar, sondern 150 Euro je Hektar. Diese Förderung erhalten sowohl Landwirte, die neu in den ökologischen Landbau einsteigen, als auch Landwirte, die diesen nach Ablauf des Förderzeitraums von fünf Jahren beibehalten.

„Mecklenburg-Vorpommern unterstreicht damit seine führende Rolle im ökologischen Landbau in Deutschland. Wir leisten damit einen aktiven Beitrag zum schonenden Umgang mit unseren Ressourcen, zum Schutz der Umwelt und ebenso zum Schutz der Verbraucher“, betont Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Forderungen der Verbände nach einer stärkern Anhebung der Prämien konnte der Minister mit Hinweis auf die Haushaltssituation nicht entsprechen. Die Diskussion habe aber gezeigt, dass die Verbände dafür durchaus Verständnis haben, erklärt der Minister.

Mecklenburg-Vorpommern liegt mit den neuen Prämiensätzen mit an der Spitze was die Förderung des ökologischen Landbaus anbelangt. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, die vor allem den Einstieg in den ökologischen Landbau stärker fördern, werden in Mecklenburg-Vorpommern für Neueinsteiger und Beibehalter die gleichen Prämiensätze bezahlt.

„Beibehalter und Neueinsteiger erhalten den gleichen Fördersatz, da nach wie vor auch die Ernährungswirtschaft aufgefordert ist, bei einer höheren Nachfrage nach Ökoprodukten Anreize zu setzen“, unterstreicht der Minister. „Bei uns stehen Kontinuität und die Stabilisierung des ökologischen Landbaus auf hohem Niveau an erster Stelle“. Er verweist gleichzeitig auf die stärkere Betonung der Viehhaltung. So wird Grünland mit einem Viehbesatz unter 0,3 GV/ha nicht mehr gefördert, da diese Landwirte bereits über andere Programme unterstützt werden.

Landwirtschaftliche Betriebe haben die Möglichkeit, in 2009 unter den neuen Förderbedingungen einen Antrag zu stellen bzw. in eine neue fünfjährige Verpflichtung zu wechseln. Der Antrag muss dabei bis zum 15. Mai gestellt werden.

Hintergrund

In Mecklenburg-Vorpommern bewirtschaften 742 landwirtschaftliche Unternehmen ca. 122.500 ha nach den Kriterien des ökologischen Landbaus. Das entspricht einem Anteil von 9,1 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen.Deutschlandweit liegt der Anteil bei 5,1 %.

Seit 2000 wuchs die Fläche des ökologischen Landbaus in M-V um ca. 30.000 ha.

918 Betriebe der Land- und Ernährungswirtschaft MV entsprechen den Kriterien der EG-Ökoverordnung. In 2008 haben allein 38 Betriebe diese Zertifizierung erreicht. Von großer Bedeutung ist der Zuwachs bei Verarbeitungs- und Handelsbetrieben um 18 Betriebe auf 192.