Massive wirtschaftliche Schwierigkeiten der Hebammen

Vincent Kokert: Landespolitik wird sich Problemen der Hebammen zuwenden und muss aktiv werden

Um die politisch gewollte wohnortnahe Versorgung für Schwangere und junge Mütter sicherzustellen, muss sich nach Ansicht des stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Vincent Kokert die Landespolitik der Situation der freiberuflichen und angestellten Hebammen im Land zuwenden. Diese kämen durch massiv steigende Haftpflichtversicherungen und gleichzeitig stagnierender Vergütung immer mehr in wirtschaftliche Schwierigkeiten.

„Wir haben bereits vier Wochen mit dem Landeshebammenverband intensiv über die sich seit Jahren verschärfenden Probleme gesprochen. Es ist klar, dass  Hebammen eine gute Berufshaftpflichtversicherung benötigen. Nur noch wenige Versicherungen bieten diese Versicherung für Hebammen in der aktiven Geburtshilfe jedoch an. Die Kosten dieser unumgänglichen Versicherung sind inzwischen auf gut 3.700 Euro pro Jahr gestiegen. Betroffen von der Entwicklung sind nicht nur die freiberuflichen, sondern auch die angestellten Hebammen. Auch diese müssen nämlich eine eigene Haftpflichtversicherung abschließen, weil Klinikträger zu niedrige Deckungssummen versichern“, erläuterte Vincent Kokert.

„Die Vergütung für die Geburtshilfe ist seit einer ganzen Reihe von Jahren im Wesentlichen stabil, obwohl von allen Seiten deren Arbeit immer wieder gelobt und hervorgehoben wird bzw. den Hebammen neue Aufgaben angetragen werden. Jüngstes Beispiel ist der Wunsch, mehr Familienhebammen einzusetzen, die dann auch Aufgaben der Familienberatung und soziale Hilfestellungen übernehmen sollen. Wenn wir auf die wichtige Arbeit der Hebammen auch künftig vertrauen wollen, müssen sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern. Zum einem muss das Problem einer sachgerechten Vergütung, zum anderen die Fragestellung der explodierenden Kosten für die Haftpflichtversicherungen geklärt werden. In beiden Fällen ist die Politik gefordert“, machte Vincent Kokert deutlich.

„Über die heutige öffentliche Bekundung der SPD-Fraktion bin ich sehr froh. Dies zeigt, dass es eine gemeinsame Initiative der Koalition und damit des Landtages geben kann. Wir brauchen eine deutliche politische Initiative, um die aktuell untragbaren Zustände zu beenden und gleichzeitig weiter für eine flächendeckende Betreuung bei der Geburtsvorbereitung, der Geburt und Geburtsnachsorge in Mecklenburg-Vorpommern zu sorgen“, so Vincent Kokert.

Jutta Hackert