Gedenkorte für Opfer der SED-Diktatur besser berücksichtigen
Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Marc Reinhardt, sieht noch erheblichen Bedarf an den Schulen des Landes, sich im Rahmen von durch das Land unterstützten Klassenfahrten an Gedenkstätten und -orten für Opfer der jüngeren deutschen Geschichte authentisch zu informieren.
Das Land unterstützt seit 2008 nicht nur Klassenfahrten zu KZ-Gedenkstätten, sondern auch zu Gedenkstätten und -orten für Opfer der jüngeren deutschen Geschichte. „Der Besuch von Konzentrationslagern der NS-Diktatur, aber auch von Gedenkstätten und Gedenkorten für Opfer der SED-Diktatur kann der Schlussstein einer intensiven Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und den Folgen von mangelnder Demokratie in der Schule sein. Ein solcher Besuch schafft in der Regel eine emotionale Verknüpfung zum in der Schule behandelten Stoff.
Der überwiegende Teil der Schüler befasst sich weiter fast ausschließlich mit der NS-Diktatur. Nur wenige Schulkassen besuchen auch Gedenkstätten und Gedenkorte für die zweite Diktatur auf dem Boden der neuen Bundesländer.
Ich möchte die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern deshalb ganz ausdrücklich ermuntern, sich stärker mit der ‚Diktatur des Proletariats’ in der ehemaligen DDR zu befassen. Durchaus ist es möglich, Besuche an Gedenkstätten und Gedenkorten beider Diktaturen zu verknüpfen.
Dies bietet sich insbesondere in der Bundeshauptstadt Berlin an, wo Jüdisches Museum, Gedenkstätte deutscher Widerstand und Gedenkstätte Hohenschönhausen didaktisch hervorragend geeignet sind, um im Unterricht Erfahrenes sinnvoll zu ergänzen.
Ich wünsche mir, dass noch mehr Schulen aus Mecklenburg-Vorpommern die Möglichkeiten nutzen, sich im Rahmen von Klassenfahrten aktiv mit den Folgen von Diktaturen auseinanderzusetzen. Dies macht Jugendliche auch stark in der aktuell notwendigen Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus“, so Marc Reinhardt abschließend.