Malchin: Abschied vom Sommer mit viel „Theater am Klavier“

Fünf junge Musikschülerinnen führen das Stück „Die Baumhauskinder“ auf

Bei der Frage, was ihnen denn nun am meisten Spaß gemacht hat, müssen sie schon ein bisschen überlegen, die 6- bis 8-jährigen Mädchen. War es nun der Tannenzapfenhagel? Der Ameisenmarsch? Oder vielleicht doch die „Geistermusik“, bei der sie im Flügelinnenraum mit Filzschlegeln direkt auf den Saiten spielen oder aufs Holz klopfen durften? All das klingt vielleicht ein wenig rätselhaft, gehört aber zu einer Geschichte, in der sich Kinder ein Baumhaus bauen und bald darauf zwei Bösewichte vertreiben müssen und andere Abenteuer erleben. Als sie dann auch einmal dort übernachten möchten, gewinnt in der Dunkelheit und bei allerlei ungewohnten Geräuschen aber doch die Furcht die Oberhand. Froh sind die Kinder, dass einer der Väter sie gesucht hat und sicher nach Hause bringt…

Erzählt wird diese Handlung in sieben Klavierstücken und Liedern von E. Renetzeder, die mit kurzen Texten, Gedichten und Spielszenen verknüpft sind. Die Klavierstücke sind für jeweils zwei oder sogar drei Kinder an einem Klavier arrangiert. „Das Spiel mit anderen zusammen ist für kleine Kinder eine ganz neue Erfahrung. Sie lernen Einsätze zu geben, das gleiche Tempo zu halten und auf die anderen Stimmen zu hören“, sagt die Klavierlehrerin Bettina Berg und fährt fort: „Das Gruppenerlebnis, die Erfahrung einer gelingenden Ensembleleistung ist dabei äußerst motivierend.“ Dies war bei der Aufführung, die bereits am vorletzten Schultag vor den Herbstferien stattfand, deutlich zu erleben: Die beiden Gruppen (Maxi und Emma aus Malchin sowie Eva, Lotte und Lea aus Gielow) waren mit Feuereifer und sichtlichem Vergnügen bei der Sache.

Doch bevor es endlich so weit war und das Ganze vor den stolzen Eltern, Großeltern, Geschwistern über die Bühne gehen konnte, waren monatelange Vorbereitungen und fleißiges Üben nötig. An einem Probenvormittag lernten sich dann die beiden Gruppen kennen. Erstmals hörten sie dabei die Lieder der jeweils anderen Gruppe. Der Sprung vom Klavierunterricht an der Musikschule Malchin, den die Kinder einzeln besuchen, zu einem mit Spielszenen ausgestatteten Stück ist eben doch ein gehöriges Stück Arbeit. „Bereits an diesem Sonnabendvormittag hatten wir sehr viel Spaß miteinander“, erzählt Frau Berg weiter und verrät schon mal, dass diese Aufführung auf mehrfachen Wunsch nicht die letzte gewesen sein wird. „Nun hält das Baumhaus zwar gewissermaßen erst einmal Winterschlaf, doch so viel ist sicher: Das nächste Frühjahr kommt bestimmt!“

Fridolin Zeisler