Lückenschluss für Ostseeküstenradweg

Jürgen Seidel: Mehr touristische Qualität beim Radeln am Salzhaff

Ein neuer Radweg verbindet seit heute die Gemeinde Roggow und das Ostseebad Rerik (Landkreis Bad Doberan). „Mit Fertigstellung dieses Radweges konnte eine wichtige Lücke auf dem Ostseeküstenradweg geschlossen werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel am Montag zur Eröffnung des Radweges in Roggow. Damit wurde ein wichtiger Beitrag bei der Umsetzung der Radwegeoffensive geleistet.
Der Wirtschaftsminister hatte im Juli 2007 die Radtourismus- und Radwanderwegoffensive für Mecklenburg-Vorpommern gestartet. Unter den sieben Gemeinden, die für den Ausbau touristischer Radwege jeweils einen Förderbescheid erhielten, war auch die Gemeinde Rerik für den Bau des heute eröffneten Radweges vorgesehen.

Der rund 650 Kilometer lange Ostseeküstenradweg zwischen Travemünde und Usedom zählt zu einer der beliebtesten innerdeutschen Radwanderrouten. „Die Qualität der touristischen Radwegeinfrastruktur in Mecklenburg-Vorpommern wird weiter verbessert. Ab heute können Radtouristen unter gut ausgebauten Bedingungen am Salzhaff entlang radeln und die Umgebung genießen“, sagte Seidel. In den knapp 2,5 Kilometer langen Radweg wurden insgesamt 480.000 Euro investiert. Das Wirtschaftsministerium hat die Gemeinden beim Radwegebau  mit 430.000 Euro unterstützt. „Wir wollen den Spitzenplatz beim Radtourismus verteidigen, dazu sind diese Investitionen nötig“, sagte Seidel. „Die derzeit sieben Radfernwege mit etwa 2.300 km Länge und 21 Rundrouten zwischen 100 und 400 km Länge sollen verknüpft und künftig noch besser vermarktet werden.“

Das am Salzhaff gelegene Ostseebad Rerik bietet den Gästen zu allen Jahreszeiten Erholung mit Baden, Segeln, Surfen und Wandern an der Steilküste. Die 3.500 Betten in Hotels und Pensionen sind durch mehr Service und Komfort mit Wellness-Einrichtungen auch in den Wintermonaten immer besser ausgelastet. In Rerik konnte in den ersten fünf Monaten dieses Jahres mit über 13.500 Übernachtungen ein Zuwachs von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet werden. „Die Urlauber blieben auch länger, denn mit knapp 70.000 Übernachtungen wurde eine Steigerung von fast 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erreicht“, sagte Seidel.

Für fast die Hälfte aller Deutschen zählt Fahrradfahren zu den beliebtesten Urlaubsaktivitäten. „Der Radtourismus ist mit geschätzten fünf Milliarden Euro Umsatz ein beträchtlicher Wirtschaftsfaktor in Deutschland“, sagte Seidel. „Immer mehr Hotels im Land organisieren für ihre Gäste den Service rund ums Rad.“ Derzeit gibt es in Mecklenburg-Vorpommern 20 Unterkünfte, die den ADFC-Kriterien „Bett & Bike“ entsprechen. Außerdem bieten mehr als 130 Gastbetriebe an den Radfern- oder Rundwegen fahrradfreundliche Unterkünfte und Dienstleistungen an.

Nach einer ADFC-Befragung haben rund 62 Prozent der Radtouristen im vergangenen Jahr über 500 Euro für die von ihnen getätigten Radreisen und Kurzurlaube ausgegeben, bei 24 Prozent der Radreisenden waren es sogar mehr als 1.000 Euro. „Der Radtourismus hat sich zu einer bedeutenden Einnahmequelle entwickelt. Wir sind auf einem guten Weg. Aber um dieses Potential langfristig zu nutzen, müssen Qualität und Service weiter verbessert werden“, sagte Seidel. Die Angebote für Rastplätze sollten darüber hinaus erweitert werden. Dazu gehören beispielsweise Spielmöglichkeiten für Kinder, öffentliche Toiletten, ergänzende Informations- und Übersichtstafeln sowie diebstahlsichere Möglichkeiten zum Abstellen beziehungsweise Einschließen von Fahrrädern und Gepäck.