Lohnschere klafft immer weiter auseinander – Mindestlohn einführen

Nach Ansicht des Vorsitzenden der Linksfraktion, Prof. Dr. Wolfgang Methling, belegen die Ergebnisse einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung, wonach die Einkommen im Niedriglohnbereich drastisch gesunken sind, erneut, dass bundesweit endlich ein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt werden muss.


„Infolge der anhaltenden Umverteilung von unten nach oben geht die Lohnschere immer weiter auseinander, der freie Fall der Löhne muss endlich gestoppt werden“, erklärte Methling am Dienstag in Schwerin. „Hinter dem trotz flauer Konjunktur anhaltenden Jobwunder verbergen sich immer mehr Menschen, die in Armut leben müssen“, sagte Methling. Dies seien nicht nur Mini-, Teilzeit- und andere prekäre Beschäftigungsverhältnisse, sondern zunehmend Arbeitnehmer, die ihre Existenz trotz Vollzeitarbeit von ihren Löhnen nicht sichern können.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern sei eine beängstigende Zunahme prekärer Beschäftigung zu verzeichnen. So ist im Juli im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Arbeitslosen zwar um rund 23 000 gesunken, die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse aber lediglich um

7400 gestiegen. „Etwa zwei Drittel der Menschen, die aus der Arbeitslosenstatistik verschwunden sind, haben 1-Euro-Jobs oder andere prekäre Beschäftigung“, so Methling. Hinzu kämen immer mehr Menschen, die trotz Vollzeitarbeit auf staatliche Leistungen angewiesen sind. „Die Großen Koalitionen in Bund und Land müssen ihren unsäglichen Streit auf Kosten der Beschäftigten beenden, und einen gesetzlichen Mindestlohn einführen“, forderte Methling.