Linke: Wie lange müssen Kinder noch auf ein gesundes Mittagessen warten?

Die Linksfraktion unterstützt die im Januar gestartete Volksinitiative für ein kostenfreies Mittagessen für Kinder in den Kitas und Schulen des Landes.

„Selbstverständlich beteiligen wir uns aktiv an der Unterschriftensammlung, das Anliegen deckt sich mit einer Initiative, die wir vor gut zwei Jahren maßgeblich auf den Weg gebracht und erfolgreich abgeschlossen haben“, erklärte der Vorsitzende der Linksfraktion, Helmut Holter. „Mit rund 17 000 Unterschriften erreichte die Volksinitiative den Landtag, wo sie durch die Fraktionen von CDU und SPD allerdings eine drittklassige Beerdigung erfuhr.“

„Die Lage der Kinder hat sich seither nicht verbessert, im Gegenteil, seit Inkrafttreten von Hartz IV werden es immer mehr Kinder, die nicht mehr am Schulmittagessen teilnehmen können“, so Holter. Viele Eltern seien schlicht nicht in der Lage, das Essensgeld zu bezahlen. Lange Schulwege und Ganztagsbetreuung an Schulen führten dazu, dass zahlreiche Kinder viele Stunden ohne ordentliche Mahlzeit auskommen müssen. „Es ist ja wohl  unstrittig, dass dies für das Lernen und die gesamte Entwicklung der Kinder verheerend ist“, sagte Holter. Angesichts der Tatsache, dass viel zu viele der Grundschülerinnen und Grundschüler keine warme Mahlzeit in der Schule essen, reiche der vom Land gewährte Essenszuschuss für bedürftige Kinder in den Kitas bei weitem nicht aus. „Zudem müssen wir weg von der Stigmatisierung, alle Kinder sollen die Möglichkeit einer gesunden warmen Mittagsmahlzeit haben.“

„Ein gesundes Mittagessen kann Bestandteil der Bildungskonzepte in Kita und Schule werden, wobei Kinder auch Kenntnisse über gesundes Essen und seine Zubereitung erlangen. Dies würde ganz wesentlich zu einer besseren Gesundheitsvorsorge beitragen“, so Holter. „Es gibt viele gute Gründe, der Initiative für ein kostenfreies Mittagessen in Kitas und Schulen viel Erfolg zu wünschen. Hoffentlich erleidet sie nicht das gleiche Schicksal wie unsere damalige Initiative.“

Claudia Schreyer