Lehrerfortbildungen zur Demokratieerziehung geplant

„Wir müssen angesichts der jüngsten Ereignisse die Demokratieerziehung an den Schulen verstärken“, so Bildungsminister Henry Tesch anlässlich der Dienstberatung mit allen Schulräten und Schulleitern des Landes vom 17. bis 19.09.2007 an der Fachhochschule Güstrow.

Ziel der Beratung ist es, Schulleiter und Schulräte des Landes für das Thema Demokratieerziehung zu sensibilisieren; sie erhalten erste Hinweise zur Unterrichtsgestaltung des Lernbereiches Demokratieerziehung, zur wehrhaften Demokratie der Bundesrepublik Deutschland, best-practice-Beispiele von Schulen des Landes sowie eine rechtliche Unterweisung zum Umgang mit Erscheinungsformen antidemokratischer Gesinnung. Vorgesehen sind in den Folgemonaten breit angelegte, fachspezifische Fortbildungen für Lehrer, die insbesondere auf eine Stärkung der Fach-, Methoden- und Selbstkompetenz im Bereich der Demokratieerziehung abzielen und Rechtssicherheit im Umgang mit Unterrichtsmaterialien, extremistischen Äußerungen etc. geben sollen. Ergänzend wird Schulen die Möglichkeit geboten, sich kollegiumsintern mit der Thematik zu befassen (etwa SchilF-Tage).

„Demokratie lernen“ im Sinne einer Gestaltung von Unterrichtssequenzen betrifft nicht nur Fächer wie Geschichte und Sozialkunde sondern auch Fächer im künstlerischen und naturwissenschaftlich-mathematischen Bereich. „Der Baustein „Recht gegen politischen Extremismus“ komplettiert die Lehrerfortbildungen. Für jede teilnehmende Lehrergruppe ist nach einem Jahr eine eintägige Folgeveranstaltung geplant, die vor allem dem Erfahrungsaustausch dient. Best-practice-Beispiele sollen später in Form einer Broschüre oder CD allen Lehrerinnen und Lehrern des Landes zugänglich gemacht werden“, so Staatssekretär Udo Michallik in seinem Grußwort an die Schulräte und Schulleiter.

Darüber hinaus sollen an den Schulen Schüler und Lehrer gefunden werden, die als Ansprech- und Kooperationspartner für das im Land angestrebte Bündnis für Demokratie fungieren. Außerdem soll eine Internetplattform für Schüler wie Lehrer zum Dialog über demokratierelevante Themen eingerichtet werden.

Die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus an den Schulen des Landes ist eine komplexe Herausforderung. Neben dem Fortbildungsangebot durch das L.I.S.A. bietet die Landeszentrale für politische Bildung Unterstützung.

Besonders hervorzuheben ist die breite öffentliche und gesellschaftliche Basis, auf der die Veranstaltungen fußen. So beteiligen sich neben der Landeszentrale für politische Bildung und dem L.I.S.A. die evangelischen Landeskirchen, die Europäische Akademie Waren und die Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie Mecklenburg-Vorpommern e. V. (RAA Neubrandenburg) neben vielen anderen als Impulsgeber und Garanten der Fortbildungsreihe. Entsprechend der vielfältigen Angebote sollen neben Lehrerinnen und Lehrern z.B. Schulsozialarbeiter, Schulpsychologen und kirchliches Personal durch die Veranstaltungen erreicht werden.