Lebensmittel noch verzehren oder wegwerfen?

Die Neue Verbraucherzentrale informiert über den Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum

Was bedeutet das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmitteln?

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt den Zeitpunkt an, bis zu welchem das verpackte Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine maßgeblichen Qualitätseigenschaften behält. Zu den typischen Eigenschaften zählen Geschmack, Geruch, Farbe, Konsistenz und Nährwert.

Hinweis: Haben Lebensmittel das MHD erreicht, sind sie nicht unbedingt verdorben. Sie dürfen, mit Ausnahme von Eiern, auch nach Ablauf des MHD noch verkauft werden. Der Händler ist dafür verantwortlich, dass die Produkte noch einwandfrei sind. Wenn Sie als Kunde ein Erzeugnis mit abgelaufenem MHD kaufen und es nicht mehr in Ordnung ist, können Sie es reklamieren. Die Reklamation sollte allerdings umgehend erfolgen, der Kassenbon ist hilfreich.

Beachten: Das MHD gilt nur für ungeöffnete Verpackungen, die sachgemäß – besonders unter Beachtung von Kühlempfehlungen – transportiert und gelagert wurden. Das Öffnen führt zu einem schnelleren Verderb durch den möglichen Zutritt von Sauerstoff, Feuchtigkeit und Mikroorganismen. Nach dem Öffnen der Verpackung sollten die Lebensmittel deshalb zügig verbraucht werden.

Wie lange sind Lebensmittel mit überschrittenem MHD noch verzehrsfähig?

Dafür gibt es keine allgemein gültige Aussage. Die Haltbarkeit hängt von der Zusammensetzung des Produktes, von den hygienischen Verhältnissen bei der Herstellung, von der Verpackung sowie den Lager- und Transportbedingungen ab.

Faustregel: Je trockener ein Lebensmittel und je geringer sein Fettgehalt ist, desto länger kann es gelagert werden. Solche Erzeugnisse sind weniger empfindlich gegenüber Bakterien- und Pilzbefall und werden nicht so schnell ranzig. Auch Vollkonserven sind häufig längere Zeit über das MHD hinaus haltbar.

Wichtig: Prüfen Sie vor dem Verzehr oder der Weiterverwendung eines Lebensmittels mit abgelaufenem MHD unter Einsatz Ihrer Sinne, ob es noch so aussieht, riecht und schmeckt wie üblich! Stellen Sie deutliche Veränderungen fest, dann sollten Sie das Produkt lieber entsorgen.

Was ist das Verbrauchsdatum?

Mit einem Verbrauchsdatum werden besonders leicht verderbliche Lebensmittel gekennzeichnet. Von diesen kann bereits nach kurzer Aufbewahrungszeit eine unmittelbare Gefahr für die menschliche Gesundheit ausgehen. Das Verbrauchsdatum benennt den letzten Tag, an dem das Erzeugnis verzehrt werden sollte. Es ist zum Beispiel für Hackfleisch und frisches Geflügelfleisch vorgeschrieben, aber auch andere leicht verderbliche Produkte wie Räucherlachs können so gekennzeichnet werden. Die angegebenen Lagerbedingungen sind unbedingt einzuhalten!

Hinweis: Im Unterschied zum MHD dürfen Lebensmittel nach Überschreiten des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden!

Beachten: Nicht immer können die Lagerbedingungen (z. B. „bei maximal +2 Grad Celsius zu verbrauchen bis…“) im Haushalt eingehalten werden. Dann sollten die Produkte vorher verbraucht werden!

Bei Fragen rund um das Thema Lebensmittel und Ernährung wenden Sie sich an die Neue Verbraucherzentrale unter der Rufnummer 0381-2087017.