Landwirte im Osten müssen Hauptlast des EU-Kompromisses tragen

Nach Ansicht des Sprechers für Agrarpolitik und ländliche Räume der Linksfraktion, Prof. Dr. Fritz Tack, sind die Verhandlungsergebnisse der EU- Kommission zum Health Check enttäuschend.


„Von den Kürzungen der Agrarsubventionen sind vor allem die ostdeutschen Betriebe betroffen“, kritisierte Tack am Donnerstag. „Eine Region wie Mecklenburg-Vorpommern, die ohnehin wirtschaftlich benachteiligt ist, trifft dies doppelt hart, die jährlichen Einbußen von etwa 24 Millionen Euro werden fatale Folgen haben und Arbeitsplätze kosten“, sagte er. Auch wenn die Kürzungen wegen des Protests der Bauern, der auch von der Linksfraktion unterstützt wurde, nicht so hoch ausfallen wie ursprünglich geplant, so sei doch ein fataler Richtungswechsel der EU-Agrarpolitik festzustellen. „Dieser Richtungswechsel führt zu einer ungerechten Mehrbelastung der großen landwirtschaftlichen Betriebe“, so Tack.

Hinsichtlich der Entwicklung auf dem Milchmarkt teilt Tack die Befürchtungen der Milchbauern. „Wegen der Quotenerhöhung werden die Erlöse aus der Milcherzeugung weiter sinken – und dies bei steigenden Produktionskosten“, so Tack. Er fordert die Bundes- und Landesregierung auch vor dem Hintergrund der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise auf, Programme und Maßnahmen einzuleiten, die den Agrarbetrieben die Möglichkeit zum Ausgleich der Verluste geben.