Landesregierung unterstützt Theater Anklam bei Insolvenzvermeidung

Zusätzliche Soforthilfe in Höhe von 75.000 Euro

Die Landesregierung hat der Vorpommerschen Landesbühne Anklam zu der regulären Landesförderung in diesem Jahr 2011 außerdem eine Soforthilfe in Höhe von 75.000 Euro in Aussicht gestellt.

„Auch in diesem Fall ist die Soforthilfe an die Bereitschaft zu strukturellen Veränderungen im Rahmen der weiteren Entwicklung der Theater- und Orchesterstruktur im Land gebunden“, so Kultusminister Mathias Brodkorb. Er verwies darauf, dass das Land die bisherigen Fusionsbemühungen anerkenne, stellte aber auch klar, dass entsprechende Synergieeffekte entsprechend des Diskussions- und Eckpunktepapiers der Landesregierung zur Weiterentwicklung der Theater- und Orchesterstruktur und des FAG-Theatererlasses nachweisbar sein müssen.

Am heutigen Dienstag wird Kultusstaatssekretär Sebastian Schröder den Dialog mit den Theaterträgern über nötige Strukturentscheidungen bei den Theatern und Orchestern des Landes in den Hansestädten Stralsund und Greifswald und mit dem Theater Vorpommern fortsetzen.

Theater muss auch künftig in allen Regionen stattfinden

Die CDU-Landtagsabgeordneten Egbert Liskow und Bernd Schubert begrüßten die Entscheidung. „Die Soforthilfe ist dringend erforderlich. Allerdings ist auch klar, dass der Finanzbedarf eigentlich größer ist. So beabsichtigt der Landkreis kurzfristig insgesamt 125.000 Euro bereit zu stellen. Das Land hatte signalisiert, mit der gleichen Summe zu helfen“, machte Egbert Liskow deutlich. „Zur Vielfalt gehört, dass Theater auch künftig in allen Regionen stattfindet und finanziert wird“, ergänzte Bernd Schubert.

Grüne: Erhalt der Theater durch Konzepte statt Insolvenzhilfe

Ulrike Berger, kulturpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen sieht in der Insolvenzhilfe jedoch einen „Ausdruck der Konzeptlosigkeit“. Da das Land nicht die Vereinbarung für eine Unternehmergesellschaft zwischen der Theater Vorpommern GmbH und dem Landestheater Anklam genehmigt habe, fehlen dem Theater monatlich 15.000 Euro, so Berger. Sie fordert die Landesregierung auf einen soliden und nachhaltigen Rahmen für Theater in ganz Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen.

red