Landesregierung blockiert Investition von über 2 Milliarden Euro

Kritik am fehlenden Konzept der Strategie „Energieland 2020“

GRÜAnlässlich der heutigen Vorstellung der sogenannten Strategie „Energieland 2020“ im Landtag kritisieren Bündnis 90/Die Grünen einmal mehr das fehlende Konzept der Landesregierung.

„Das heute vorgelegte Papier gleicht eher einer Dokumentation, als dass es die Idee erahnen lässt, wie sich Mecklenburg-Vorpommern in den nächsten Jahren entwickeln könnte“, so Ulrich Söffker, Landesgeschäftsführer der Grünen.

„Es bleibt nur zu hoffen, das die Landesregierung bei der Entscheidung um das Kohlekraftwerk in Lubmin genauso langsam arbeitet wie beim Konzept Energieland und beim Ausbau erneuerbarerer Energien. Dann könnte der Investor vor 2020 kaum mit einem Baubeginn rechnen und würde so MV den Rücken kehren.“

Kritisiert wird unter anderem, dass die Große Koalition es versäumt hat, eigene Ziele für Mecklenburg-Vorpommern zu definieren. Die Vorgaben sind weitgehend von der Bundesregierung übernommen, ohne die besseren Voraussetzungen in MV, wiebeispielsweise die geringe Bevölkerungsdichte, mehr Sonne und Wind als Vorteil zu erkennen und zu nutzen.

„Das Konzept sieht eine Steigerung des energiebedingten CO2 –Ausstoßes von heute rund 10 Millionen t bis 2020 auf 23-25 Millionen t vor“, kritisiert Söffker. „Wie die Regierung hier noch Klimaschutz  reininterpretieren kann, ist nicht nachvollziehbar.“

„Die heute vorgelegte Zielen zeugen von einem sehr geringen Anspruch der Regierung sich dem Klimawandel tatkräftig entgegenzustellen. Die Ziele für die Gewinnung von Biogas sind bereits heute erreicht, der Anstieg des Anteils von Fotovoltaik an der Stromerzeugung soll lediglich 0,3 Prozent erreichen, während heute schon im Süden Deutschlands 2 Prozent erreicht sind“, gibt Söffker zu bedenken.

Des Weiteren legt Söffker dar, das der Ausbau der Windenergie an Land in MV massiv hinter den der benachbarten Bundesländern hinterher hinkt. Nicht einmal bis 2020 strebt die Landesregierung 120 MW installierte Windkraft je 1.000 km2 an – ein Niveau das Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Sachsen-Anhalt heute bereits erreicht haben.

Allein der Ausbau der Windkraft auf das bereits erreichte Niveau der Nachbarländer bedeutet eine Investition von rund 1,4 Milliarden Euro.