Land fördert über ELER vielfältigste Entwicklungen

Lübstorf: Kita gleich Familienfreundlichkeit gleich Lebensqualität – Land fördert über ELER vielfältigste Entwicklungen

Eine einfache, aber plausible Formel lag nach Auffassung des Ministers für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus dem Ansinnen der Gemeinden Lübstorf und Seehof zu Grunde, vor Ort eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung zu schaffen: „Will man junge, gut ausgebildete Menschen, vor allem junge Frauen in der Region halten, müssen Beruf und Familie wirklich vereinbar sein. Daher kann man mit Fug und Recht sagen: Gut funktionierende Betreuung in der Kita ist gleich Familienfreundlichkeit ist gleich Lebensqualität.“

Umfassende, effektive Betreuungsangebote, aber auch die grundsätzliche Akzeptanz dafür seien ein echter, oft unterschätzter Standortvorteil der neuen Bundesländer. „Bei der Erfüllung der Kriterien für Familienfreundlichkeit liegt jetzt Schwerin sogar offiziell auf Platz Eins im Bundesgebiet“, freute sich der Minister und fordert daher, weiter alle Möglichkeiten auch in den ländlichen Regionen auszuschöpfen, vergleichbar gute Betreuungsangebote zu schaffen, wie sie jetzt in Lübstorf angestrebt werden.

„Zu nennen ist dabei zunächst das Prinzip Public-Private-Partnership, hier praktiziert von den Projektpartnern, der Unternehmensgruppe Klinik Schweriner See, dem Förderverein der Klinik, den Gemeinden Lübstorf und Seehof sowie Handwerksbetrieben der Region. Des Weiteren hat man sich nicht damit zufrieden gegeben, dass Fördermittel aus dem Sozialministerium nicht verfügbar waren, sondern bei uns nachgefragt, was der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums ELER hergeben könnte“, erläuterte der Minister.

Inzwischen habe das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz eine vorzeitige Investitionsgenehmigung erteilt. Man dürfe davon ausgehen, dass die Fördermittel – in diesem Falle bis zu 200 000 Euro für eine Gesamtinvestition von rd. 1,2 Mio. Euro – schon bald nach Genehmigung der Programmplanung aus Brüssel bewilligt und ausgezahlt werden könnten.

„Entscheidend für den Erfolg ist jedoch nicht nur, Geld in die Hand zu nehmen, sondern ein stimmiges Konzept zu erstellen und umzusetzen. Mit flexiblen Öffnungszeiten ohne Betriebsferien, familienfreundlichen Verträgen, Übernahme des bisherigen und Einstellung neuen Personals, barrierefreier Gestaltung für Menschen mit Behinderungen und einem integrativen Gesamtkonzept wird diese Einrichtung alle Ansprüche an eine moderne, flexible, gern besuchte Kindertagesstätte erfüllen“, sagte Minister Dr. Backhaus. „Nicht zuletzt bilden Institutionen wie diese immer auch einen sozialen Kristallisationskern, gerade in ländlichen Regionen. Neben den positiven Struktureffekten stärkt dieses Projekt auch das ehrenamtliche Engagement und erhöht die Identifikation der Akteure mit ihrer Heimat.“

Auch auf anderem Wege konnte die Gemeinde Lübstorf von der Landesregierung bislang in ihrer Entwicklung unterstützt werden. Über das Amt für Landwirtschaft und den Landkreis Nordwestmecklenburg flossen seit 2000 knapp 600 000 Euro Fördermittel nach Lübstorf, die so Investitionen in Höhe von weiteren rund 1,2 Mio. Euro sicherten.
Neben privaten Dorferneuerungsmaßnahmen wurden im Rahmen des Ländlichen Wegebaus der Weg von Wiligrad nach Gallentin, die Alte Dorfstraße und der Birkenweg ausgebaut. Im Rahmen der öffentlichen Dorferneuerung wurden die Erstellung des Dorferneuerungsplans sowie der Umbau und die Erweiterung des Bootsanlegers in Lübstorf gefördert. Die Dach-, Fassaden- und Fenstersanierung des ehemaligen Bedienstetenhauses in Wiligrad fand Unterstützung über die Förderrichtlinien zur Öffentlichen Dorferneuerung und zur Entwicklung der ländlichen Räume.