Land beteiligt sich mit 2,4 Mio. € an Fonds „Heimkinder Ost“

Schwesig: Es darf keine Opfer erster und zweiter Klasse geben

Sozialministerin Manuela Schwesig hat sich am Montag zufrieden mit den Ergebnissen für ehemalige Heimkinder in Ostdeutschland gezeigt. „Erlittenes Leid und Unrecht kann nicht wieder gut gemacht werden. Aber es ist für die Betroffenen wichtig, dass die Gesellschaft sie nicht ausgrenzt“, sagte Schwesig in Berlin. Nachdem für die westdeutschen Bundesländer Entschädigungen für misshandelte Heimkinder beschlossen wurden, hatte sich die Sozialministerin bei ihren ostdeutschen Amtskolleginnen und –kollegen sowie beim Bund dafür stark gemacht, auch misshandelten Kindern in den Heimen der ehemaligen DDR zu helfen. „Es darf keine Opfer erster und zweiter Klasse geben“, so die Ministerin.

Insgesamt werden Bund und Länder 40 Mio. Euro für einen Entschädigungsfonds bereitstellen. 50 Prozent davon tragen die fünf ostdeutschen Länder. Mecklenburg-Vorpommern wird sich mit rund 2,4 Mio. daran beteiligen. Aus dem Fonds können ehemalige Heimkinder, denen Unrecht zugefügt wurde, unter anderem Folgekosten für medizinische und psychologische Rehabilitationsmaßnahmen bezahlen.

Über die weitere Ausgestaltung des Hilfskatalogs werden Bund und Länder in den kommenden Wochen beraten. Angedacht ist auch ein finanzieller Ausgleich bei den fehlenden Sozialversicherungsbeiträgen. Davon sind vor allem ehemalige Heimkinder betroffen, die unentgeltlich in den Heimen arbeiten mussten.

Darüber hinaus wird es in Mecklenburg-Vorpommern eine zentrale Beratungsstelle für die Opfer geben. Sie wird bei der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR angesiedelt werden. „Eine solche Anlaufstelle ist für die Opfer wichtig, um weitere Fragen der Entschädigung, aber auch der juristischen und therapeutischen Hilfe zu klären“, sagte Schwesig.

Quelle: Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales MV