Lage im Transportgewerbe verschärft sich durch hohe Treibstoffpreise

Die Energiepreise befinden sich weltweit auf Rekordniveau. Ein Rückgang des Rohölpreises ist aufgrund der weltweit gestiegenen Nachfrage nicht absehbar.


Kraftfahrer müssen aufgrund der gestiegenen Nachfrage, teurer Spekulationen an den Rohstoffmärkten und verkehrsreicher Feiertage immer tiefer in die Tasche greifen. Besonders negativ betroffen ist das Verkehrsgewerbe, da vor allem die Kosten für Diesel in den vergangenen Wochen extrem angestiegen sind. „Die aktuelle Situation ist für das Transportgewerbe absolut unerfreulich. Nach den vielen Belastungen in den vergangenen Jahre durch die Bundesregierung kommt jetzt auch noch die Rallye bei den Dieselpreisen „, kritisierte Dirk Dobbertin, Geschäftsführer der LSN Landservicegesellschaft Neustadt-Glewe mbH, der in der letzten Woche zu einem politischen Meinungsaustausch mit regionalen Vertretern der Branche in sein Unternehmen eingeladen hatte.

Trotz einer gewissen Konkurrenz untereinander nahmen mehrere Spediteure daran teil. Der geladene Schweriner Bundestagsabgeordnete Christian Ahrendt (FDP) teilte die Sorgen, kritisierte aber gleichzeitig die Handlungsunwilligkeit der Großen Koalition im Bund: „CDU und SPD diskutieren über die längst überfällige Rückkehr zur alten Pendlerpauschale, vergessen aber die Unternehmen der Transportbranche. Stattdessen hat Verkehrsminister Tiefensee die nächste Mauterhöhung schon fest geplant.“

Die Branche hat bundesweit ca. 600.000 Beschäftigte. Allein die Jahreskosten für Diesel sind im Jahresvergleich über zwanzig Prozent gestiegen. Die erhöhten Kosten können aber nicht oder nur mit großem Zeitverzug an die Kunden weitergeben werden, da hier der Angebotsdruck zu groß ist. Eine Zwickmühle, aus der Spediteure nur schwer herauskommen. „Gewinner der Situation ist der Staat, der mit seiner rigiden Steuererhöhungspolitik über sechzig Prozent der Kosten an der Zapfsäule zu verantworten hat. Eine Steuererleichterung wäre ein erster Ansatz zum Gegensteuern, um die vielen Arbeitsplätze in der Transportbranche auch in unserem Land zu sichern“, schlug Ahrendt vor.

Der Abgeordnete möchte auf Wunsch der Spediteure auch die Gleichbehandlung zwischen deutschen und ausländischen Fuhrunternehmern in Bezug auf die Bußgeldverhängung und -vollstreckung prüfen lassen, um gleiche Wettbewerbsbedingungen im Inland zu garantieren. Gerade abends und an Wochenenden werden die B5 und die B 191 von osteuropäischen Fahrern aufgrund von nicht abschreckenden Bußgeldern gerne als mautfreie Transitstrecke durch den Kreis genutzt. Das schädigt die ehrlichen Unternehmen aus der Region, die Straßen und natürlich auch den Staat hinsichtlich der Mauteinnahmen.