Kulturaustausch und musikalische Weltpremiere

Universität Rostock eröffnet internationales „Iran Projekt“ und lädt zum musikalischen Kulturdialog in die Kunsthalle

Die Universität Rostock setzt neue Maßstäbe im Dialog mit Akademikern aus dem Iran. Seit Juli 2010 sind sechs Frauen und vier Männer aus Teheran in der Hansestadt, um ihre Abschlussarbeiten in den Fächern Informatik und Elektrotechnik zu schreiben. Die offizielle Eröffnung des Projekts findet am 8. Oktober 2010 in der Kunsthalle Rostock (Hamburger Str. 40) statt. Ab 16 Uhr werden im feierlichen Rahmen außergewöhnliche Einblicke in die iranische Kunst und Kultur geboten. Besonderes Highlight ist ein dreiteiliges Konzert von Pooyan Azadeh (Piano) und Ari Babakhanov (Robab). Die Kombination aus dem westlich-geprägten Klavier und der traditionell-östlichen Robab symbolisiert dabei den Kulturdialog zwischen Orient und Okzident und ist in dieser Form eine einzigartige Weltpremiere. Neben dem Rektor der Universität Rostock, Prof. Dr. med. Wolfgang Schareck und weiteren geladenen Gästen werden auch renommierte Wissenschaftler aus dem Iran anwesend sein. Journalisten und die interessierte Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen.

Gemeinsam mit der Universität Teheran (School of Computer and Electrical Engineering) hat die Universität Rostock (Fakultät für Informatik und Elektrotechnik) das internationale Kooperationsprojekt initiiert, um den fachlichen, gesellschaftlichen und interkulturellen Dialog zwischen beiden Staaten zu fördern. Vor allem erhalten dadurch auch Frauen aus dem Iran die seltene Möglichkeit, ihre wissenschaftliche Entwicklung international zu gestalten.

Anders als in Deutschland, wo technische Fachgebiete noch überwiegend männlich dominiert sind, studieren in der islamischen Republik teilweise mehr Frauen (bis zu 60 Prozent) in ingenieurwissenschaftlichen Bereichen als Männer. Dieses große Potenzial soll für die Universität Rostock genutzt werden. Besonders gute Studierende erhalten Stipendien für ein halbes Jahr und fertigen in dieser Zeit ihre Masterarbeiten in Rostock an. „Wir erwarten eine fruchtbare Kooperation zwischen beiden Institutionen und einen weiterführenden interkulturellen Austausch. Das Projekt liefert mit seiner Gestaltung in Form, Organisation und Ablauf einen innovativen Beitrag zur Internationalisierung der Universität Rostock“, sagt der Initiator des Projekts Prof. Dr. Djamshid Tavangarian.

Die Forschungsaufenthalte werden vom Deutschen Akademischen Austauschdienst aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert und tragen auch dazu bei, die jeweils andere Kultur besser zu reflektieren. Das Projekt befasst sich neben dem fachlichen Austausch auch mit Gender-Fragestellungen und untersucht Rollenbilder und Kommunikationsformen weiblicher Forscherinnen mit islamischem Hintergrund in technischen Fachgebieten.